Zwei Billionen Euro für den EU-Haushalt 2028-2034

Die EU-Kommission hat ihre Pläne für den langfristigen EU-Haushalt 2028-2034 vorgestellt. Zwei Billionen Euro sollen in der nächsten Haushaltsperiode bereitstehen und gleichzeitig deutlich mehr Flexibilität in der Ausgabengestaltung bieten als bisher.

 

Das Bild stellt zwei Hauptgraphiken dar, die Informationen über das Budget der Europäischen Union von 2028 bis 2034 und das Krisenprogramm in den nächsten Haushalten verdeutlichen:

### **Linke Grafik: EU Haushaltsprogramme (2028-2034)**
- **2 Billionen Euro** - der Gesamthaushalt wird im Rahmen eines Kreisdiagramms dargestellt.
- **Programme im EU-Haushalt in Prozent** 
  - **53% Nationale Haushalte**: Der größte Anteil des Budgets wird für nationale Haushalte bereitgestellt, was bedeutet, dass ein Großteil der Mittel für interne Verwaltung und Bedürfnisse der EU-Länder vorgesehen ist.
  - **12% Flexible Programme**: Ein beachtlicher Teil des Budgets ist für flexibel gestaltete Programme, die je nach Bedarf angepasst werden können.
  - **11% Sicherheiten für Investitionen**: Gelder sind für Investitionssicherheiten reserviert, um die Wirtschaftsaktivität zu fördern und zu schützen.
  - **24% Verschiedene andere Programme**: Das umfasst unterschiedliche Projekte und Initiativen, die in den verschiedenen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden.

### **Rechte Grafik: Anleiheemissionen im Haushalt (Neue Krisenprogramme)**
- **2018 bis 2032**: Die Balkengrafik zeigt die jährliche Entwicklung in der Anleiheemission in Milliarden Euro.
- **Erwartete Neuausstellung**: Orange Balken zeigen derzeitige Erwartungen hinsichtlich neuer Anleiheemissionen zur Finanzierung der Krise.
- **Bisherige Neuausstellung**: Dunkler orangefarbenen Balken stellen vorherige Anleiheemissionen dar.
- **Refinanzierung von Altschulden**: Die blauen Balken repräsentieren die Gelder zur Refinanzierung bestehender Schulden.
- **Steigende Werte über die Jahre**: Die Grafik betont die zunehmenden finanziellen Anforderungen, die durch die Anleiheemissionen gedeckt werden müssen, insbesondere durch unerwartete Krisen.

Insgesamt vermittelt das Bild ein klares Verständnis über die Prioritäten der EU in zukünftigen Haushalten und Krisenmanagementmaßnahmen.

 

Inmitten der dynamischen globalen Entwicklungen klingt der EU-Haushalt für die Jahre 2028-2034 noch wie ferne Zukunftsmusik. Doch die Ouvertüre hat bereits begonnen: Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag über die zukünftigen Haushaltsmittel vorgelegt.

 

Allerdings scheint man auch in Brüssel erkannt zu haben, dass eine starre Langzeitplanung in einer sich schnell verändernden Welt nicht zielführend ist. Am Prinzip der langfristigen Haushaltsplanung hält man zwar fest, doch soll mehr Flexibilität Einzug halten. Der Vorschlag der Kommission sieht insbesondere eine Reduzierung der Programme von 52 auf 16 vor – ein radikaler Schnitt, der auf eine größere Flexibilität innerhalb der nun sehr weit gefassten großen Programme abzielt. So sollen bereits drei Programme über 80% des Haushalts ausmachen:

 

1. Nationale und regionale Partnerschaft (ca. 960 Mrd. Euro): Agrar- und Kohäsionspolitik

2. Europäischer Wettbewerbsfonds (409 Mrd. Euro): Klimawandel, Digitalisierung, Industrie und Verteidigung

3. Globales Europa (200 Milliarden): Finanzhilfen für mögliche zukünftige EU-Beitrittsländer, inkl. 100 Mrd. Euro für die Ukraine

 

Der Vorschlag des langfristigen EU-Haushalts ist somit insgesamt eher eine vage Skizze der zukünftigen EU-Politik, wobei vorrangig um Geld gerungen wird. Zwei Billionen Euro sollen nach Meinung der EU-Kommission in der nächsten Haushaltsperiode fließen. Im Vergleich zum aktuellen siebenjährigen Haushalt von 1,2 Billionen Euro bedeutet dies eine nominale Erhöhung – zumindest, wenn man das zusätzliche Schuldenprogramm NGEU in Höhe von 800 Milliarden Euro nicht berücksichtigt. Die Mitgliedsbeiträge gemessen am Bruttonationaleinkommen (BNE) sollen nur minimal steigen (von 1,13% auf 1,26%), was durch neue Eigenmittelquellen kompensiert werden könnte. Diese sollen jährlich zusätzlich 58 Milliarden Euro generieren, verglichen zu derzeitigen Eigenmitteln von 62 Milliarden Euro (die BNE-Beiträge der Mitgliedsländer herausgerechnet).

 

Für den Krisenfall soll eine neue Verschuldungsmöglichkeit von bis zu 400 Milliarden Euro geschaffen werden. Angesichts der diversen Notfallschuldenprogramme der vergangenen Jahre – NGEU, SURE, SAFE oder die Finanzhilfen für die Ukraine – ist eine Rechtfertigung für ein neues Krisenprogramm auch in Zukunft womöglich keine große Hürde. In der Folge dürfte sich die EU als Anleiheemittentin an den Märkten zunehmend etablieren.

 

Insgesamt bildet der Vorschlag der EU-Kommission nur den Auftakt zu langwierigen Verhandlungen zwischen den Mitgliedstaaten, der EU-Kommission und dem EU-Parlament – bereits im Nachgang der Vorstellung waren erste ablehnende Worte aus dem deutschen Kanzleramt zu hören. 

 

-- Sebastian Grupp