Türkei: Ein Berg bei der Inflation, eine Delle beim Wachstum

Im Februar zog die Inflation erneut an und kletterte auf stattliche 67%. Das Konsumklima ist derweil immer noch recht robust. Das hohe Wachstumstempo von 2023 wird die Wirtschaft dennoch nicht halten können.

 

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die wirtschaftliche Entwicklung in der Türkei zeigt, insbesondere hinsichtlich des Wirtschaftswachstums und der Inflationsrate über die Jahre. 

**Details des Diagramms:**

1. **Überschrift:**
   - Das Diagramm trägt den Titel "Türkei: Hohe Inflation lastet auf dem Ausblick".
   
2. **Achsen:**
   - Die orangefarbenen Balken stehen für das Wirtschaftswachstum (Linke Skala, L.S.) und zeigen die prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr.
   - Die blaue Linie steht für die Inflationsrate (Rechte Skala, R.S.) und zeigt, wie stark die Preise in der Türkei gestiegen sind.

3. **Zeitraum:**
   - Das Diagramm umfasst die Jahre 2013 bis 2025, wobei 2020 bis 2025 Prognosen sind.

4. **Trends:**
   - Zwischen den Jahren 2020 und 2021 ist eine erhebliche Spitze in der Inflationsrate sichtbar, was darauf hindeutet, dass die Türkei in diesem Zeitraum erheblich mit Preissteigerungen zu kämpfen hatte.
   - Das Wirtschaftswachstum zeigt mehrere Schwankungen, wobei einige Jahre mit niedrigerem Wachstum korrelieren.

5. **Quelle:**
   - Das Diagramm wurde von der DZ BANK erstellt.

Insgesamt verdeutlicht das Bild, wie hohe Inflationsraten die wirtschaftliche Stabilität und den Ausblick der Türkei beeinflussen können. Es vermittelt eine komplexe Perspektive auf die makroökonomischen Herausforderungen, denen das Land gegenübersteht.

 

Die türkische Wirtschaft ist 2023 um 4,5% gewachsen, nach einem Plus von 5,5% im Vorjahr. Dies war eine erstaunlich robuste Entwicklung, da Unternehmen und Verbraucher unter einer extrem hohen Inflation leiden. Hinzu kommt, dass Mitte des vergangenen Jahres die Notenbank einen aggressiven Straffungskurs zur Bekämpfung der Inflation eingeschlagen hat. Wegen den daraus resultierenden dämpfenden Effekten für die Konjunktur dürfte in diesem Jahr das Wirtschaftswachstum deutlich schwächer ausfallen und nur bei rund 2,5% liegen.

 

Im vierten Quartal 2023 konnte die gesamtwirtschaftliche Leistung gegenüber dem Vorquartal um 1,0% gesteigert werden, dies zeigen jüngst veröffentlichte Zahlen. Den wesentlichen Impuls hierfür lieferte der private Konsum, während Exporte und Bauinvestitionen sanken. Investitionen in Maschinen und Ausrüstungen stiegen hingegen erneut. Dies und recht stabile Stimmungsindikatoren sprechen dafür, dass die türkische Wirtschaft wohl doch nicht in eine Rezession abgleitet. Seit 2013 ist das türkische BIP um 60% gewachsen, während die Weltwirtschaft nur ein Plus von 30% erreichte. In der Türkei lieferten auch in der Vergangenheit Konsum und Ausrüstungsinvestitionen wesentliche konjunkturelle Impulse.

 

Das Vorgehen der Notenbank gegen den Auftrieb bei den Verbraucherpreisen zeigt bisher nur wenig Erfolg. Im Februar zog die Inflation erneut an und lag dadurch bei stattlichen 67%, nach 65% im Vormonat. Auftrieb erhält die Inflation vom kräftigen Lohnanstieg im vergangenen Jahr, der immerhin bei fast 100% lag. Dies hat zwar die Kaufkraftverluste der Verbraucher geschmälert, feuert den Preisauftrieb aber weiter an. Erst ab Mitte dieses Jahres ist mit einem sichtbaren Rückgang der Inflation zu rechnen. Deshalb dürfte 2024 im Durchschnitt die Inflation bei 57% liegen und damit noch höher ausfallen als 2023.

 

-- Dr. Christine Schäfer