Inflationsrate im Euro-Raum sinkt nur langsam

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im Februar um 2,6% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, nach 2,8% im Januar. Die Energiepreise sinken weiter, die Dienstleistungspreise bleiben hartnäckig hoch.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die jährliche Veränderung der Inflation im Euro-Raum abzeichnet. Die Daten umfassen den Zeitraum von 2019 bis 2024 und sind in Form eines gestapelten Balkendiagramms dargestellt. 

### Beschreibung:
Das Diagramm zeigt spezifische Beiträge verschiedener Kategorien zur Inflation:

1. **Dienstleistungen (WB):**
   - Dargestellt durch orangefarbene Balken
   - Diese Kategorie macht einen wesentlichen Anteil der Inflation aus, besonders zwischen 2021 und 2023.

2. **Industrielle Güter (WB):**
   - Dargestellt durch graue Streifen
   - Diese Güter tragen konstant aber mäßig zur Inflation bei.

3. **Nahrungsmittel (WB):**
   - Dargestellt durch weiße Balken mit schwarzen Streifen
   - Ihr Beitrag ist zwischen 2021 und 2023 deutlich gestiegen.

4. **Energie (WB):**
   - Dargestellt durch schwarze Linien
   - Der Energiebeitrag ist besonders in 2022 und 2023 hoch.

5. **HVPI EWU:**
   - Harmonisiertes Verbraucherpreisindex für die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion ist die schwarze Linie, die die Gesamtinflationsrate zeigt.
   - Diese Linie stieg bis Mitte 2022 stark an, was auf ein hohes Inflationsniveau in dieser Phase hindeutet.

### Interpretation:
- Die Darstellung zeigt, dass die Inflation im Euro-Raum in den letzten Jahren gestiegen ist, jedoch mit einem moderaten Rückgang in den letzten Monaten.
- Energiepreise haben in 2022 und Anfang 2023 eine signifikante Rolle gespielt.
- Dienstleistungen und Nahrungsmittel tragen ebenfalls erheblich zur Preisentwicklung bei.
- In 2024 wird ein langsamer Rückgang der Inflationsrate erwartet, wobei alle Kategorien einen geringeren Einfluss haben sollen.

 

Die Inflationsrate im Euro-Raum (EWU) ist im Februar nach vorläufigen Angaben von 2,8% auf 2,6% gesunken. Das ist die niedrigste Rate seit Juli 2021. Während die Energiepreise im Jahresvergleich weiter zurückgingen und sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln sowie Industriegütern in der EWU erneut abschwächte, blieb die Rate bei den Dienstleistungen mit 3,9 Prozent abermals hoch. Damit sind die Dienstleistungspreise – auch aufgrund ihres hohen Gewichts von knapp 45% im Warenkorb der Verbraucher – nun der entscheidende Preistreiber, der auch dafür sorgt, dass die Kernteuerung ohne Energie und Nahrungsmittel mit 3,1% weiterhin über der „Headline“-Inflationsrate liegt.

 

In den großen Mitgliedsländern war auf Basis der vorläufigen Daten ein einheitlicher Trend geringerer Inflationsraten zu beobachten. In Frankreich sank die Inflationsrate von 3,4% auf 3,1%, in Deutschland von 3,1% auf 2,7%. Auch in Spanien und den Niederlanden ging die Inflationsrate zurück, in Italien blieb sie unverändert bei 0,9%.

 

In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate in der EWU weiter sinken, allerdings nur in kleinen Schritten. Bei Nahrungsmitteln und Industriegütern schwächt sich der Preisauftrieb zwar weiter ab. Darauf deuten die Rückgänge der Erzeugerpreise in diesen Bereichen hin. Dagegen verliert der Rückgang der Energiepreise tendenziell an Kraft und dürfte die Inflationsrate immer weniger dämpfen. Zusätzlich bleibt die Preisentwicklung bei den Dienstleistungen aufgrund der anhaltend kräftigen Lohnentwicklung hartnäckig hoch. Dies führt dazu, dass das Inflationsziel der EZB von 2,0% in diesem Jahr erneut verfehlt werden dürfte.

 

-- Dr. Christoph Swonke