FOMC – hält Tür für weiteren Erhöhungsschritt offen

Fed-Vertreter beschließen den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf nunmehr 5,25% bis 5,50% anzuheben. Weiterer geldpolitischer Kurs datenabhängig.

 

 

Die US-Währungshüter haben bei ihrer gestrigen Zusammenkunft beschlossen, die Zinszügel um 25 Basispunkte zu straffen. Das Zielband für die Fed Funds Rate liegt nunmehr bei 5,25% bis 5,50%. Im FOMC-Statement hieß es, dass über den weiteren geldpolitischen Kurs in Abhängigkeit der Datenlage entschieden werde. Zugleich berücksichtige man, dass die bisherigen Zinserhöhungen mit einer zeitlichen Verzögerung auf die wirtschaftliche Aktivität und die Inflation wirken. Letztlich halten sich die Notenbank-Oberen mit Blick auf September alle Handlungsoptionen offen. Sollte sich der grundlegende Inflationsdruck als hartnäckig erweisen, dürften die Notenbanker erneut handeln.  

 

Zu Beginn der Pressekonferenz hob Fed-Chef Powell hervor, dass die Währungshüter entschlossen seien, die Inflation wieder in Einklang mit dem Ziel der Notenbank zu bringen. Mit Blick auf die bisherige Straffung der Geldpolitik betonte er zugleich, dass die Fed bereits einen weiten Weg zurückgelegt habe. Dies deutet grundsätzlich darauf hin, dass das Ende des Zinserhöhungszyklus in Sicht ist und die Währungshüter nunmehr Feinschliff betreiben. Powell zeigte sich zwar erfreut, dass die US-Inflation zuletzt weiter gesunken ist, doch der anhaltende grundlegende Inflationsdruck bereitet den Währungshütern Kopfzerbrechen. Über den weiteren geldpolitischen Kurs werden die Fed-Vertreter in Abhängigkeit der anstehenden Datenveröffentlichungen entscheiden. Bis zur nächsten Ratssitzung im September stehen noch zwei Arbeitsmarkt- sowie Inflationsberichte auf der Agenda. Im Rahmen der Pressekonferenz wurde unter anderem danach gefragt, wann die Fed die Zinszügel wieder lockern könnte. Dies hat Powell für das laufende Jahr ausgeschlossen und sich mit Blick auf 2024 bedeckt gehalten. Er vermittelte in diesem Zusammenhang eher den Eindruck, dass man ein restriktives Leitzinsniveau noch für geraume Zeit beibehalten wird. So geht Powell davon aus, dass die Teuerungsrate nicht vor 2025 wieder im Einklang mit dem Notenbankziel stehe.

 

Laut Powell rechnen die Mitarbeiter der Federal Reserve inzwischen nicht mehr damit, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr in eine Rezession abrutschen wird. Wir gehen davon aus, dass eine robustere Konjunktur und eine anhaltend hohe Kernrate die Fed im September zu einem Absicherungsschritt veranlassen werden.

 

-Christian Reicherter


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