Die US-Wirtschaft verliert deutlich Schwung

Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 deutlich langsamer gewachsen als im vorherigen Quartal. Die Konjunkturrisiken sind zudem weiterhin vielfältig und eine Rezession im weiteren Jahresverlauf ist sehr wahrscheinlich.

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die wirtschaftliche Entwicklung in den USA von 1960 bis etwa 2020 zeigt. Es wird durch den "Conference Board Sammelindex der Frühindikatoren (LEI)" dargestellt. Einige wichtige Punkte, die aus dem Diagramm hervorgehen:

- **Rezessive Abschnitte** sind durch graue vertikale Balken markiert.
- **Trend der Frühindikatoren (LEI)**: Die blaue Linie zeigt den Verlauf des LEI über die Jahre.
  
### Wichtige Aspekte
1. **Schwankungen der US-Wirtschaft**: Die zyklischen Schwankungen lassen sich an den Höhen und Tiefen der blauen Linie erkennen.
2. **Rezessionsperioden**: Historische Phasen wirtschaftlicher Schrumpfung wurden mit den grauen Balken hervorgehoben.
3. **Zukunftsprognose**: Der Titel deutet an, dass basierend auf den aktuellen Frühindikatoren eine baldige Rezession erwartet wird.
4. **Historische Analyse**: Betrachtung der wirtschaftlichen Indikatoren über mehrere Jahrzehnte, um die zyklische Natur der Wirtschaft zu bewerten.
5. **Trending Data**: Eine von der blauen Linie abgeleitete, möglicherweise geglättete Linie (rechts vertikale Achse) zeigt die Tendenz der Frühindikatoren als zusätzliche Information.

Das Diagramm dient der Analyse und Vorhersage derzeitiger wirtschaftlicher Bedingungen sowie der Bestimmung potenzieller zukünftiger Entwicklungen auf Grundlage historischer Daten.


Obwohl die anhaltend hohe Inflation, die steil gestiegenen Zinsen und die Turbulenzen im Bankensektor eine große Belastung darstellen, ist die US-Wirtschaft zwischen Januar und März noch leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Vereinigten Staaten stieg im ersten Quartal 2023 um annualisiert 1,1% gegenüber dem Vorquartal an. Im Vergleich zu den hohen Wachstumsraten vom zweiten Halbjahr 2022 hat der Aufschwung damit deutlich Kraft verloren.

 

Das jüngste Plus beim BIP wurde vor allem von einer merklichen Zunahme der privaten Konsumausgaben zum Jahresstart getrieben. Die Mischung aus einer hohen Post-Corona-Nachfrage im Dienstleistungssektor, der guten Beschäftigungslage und einer besseren Verfügbarkeit von Waren – insbesondere von Autos – hat dies wohl möglich gemacht.

 

Allerdings ziehen am Konjunkturhimmel zusehends Wolken auf. Die negativen Auswirkungen der hohen Inflation und der steil gestiegenen Zinsen kommen immer mehr zum Vorschein. So gingen die Investitionen in den Häuserbau im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal erneut deutlich zurück. Passend hierzu berichteten die Banken zuletzt von einer Verschärfung der Kreditbedingungen. Dies trübt nicht nur die Perspektiven für den Bau – auch Unternehmen aus anderen Branchen sowie die Verbraucher müssen nun wohl spürbar höhere Zinsen für Kredite und Kreditkarten zahlen. Dies dürfte die Anlageinvestitionen und die Konsumausgaben weiter bremsen.

 

Entsprechend deuten zahlreiche Konjunkturindikatoren auf eine nahende Rezession hin. Zum Beispiel befindet sich der Sammelindex des Conference Boards, der als Frühindikator Daten vom Häusermarkt, den Finanzmärkten, dem Arbeitsmarkt und aus der Industrie zusammenfasst, seit Monaten im Sinkflug – in der Vergangenheit folgte auf einen so starken Absturz häufig ein Konjunkturabschwung. Wir gehen daher weiterhin davon aus, dass die US-Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf in eine milde Rezession rutschen wird.

 

-- Alexander Buhrow