Tschechische Krone im Hoehenrausch

Die ohnehin überaus robuste tschechische Krone lässt gegenüber dem Euro weiter die Muskeln spielen und kletterte hierbei jüngst auf den höchsten Stand seit Sommer 2008. Was sind die Gründe für den Höhenflug der tschechischen Landeswährung? Und wie schätzen wir ihre weiteren Aussichten ein?
 

Das Bild stellt ein Balkendiagramm dar, das den Wertverlust von verschiedenen Währungen im Vergleich zu ihrem Wert vor der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg zeigt. Das Diagramm misst die prozentuale Veränderung des nationalen Wechselkurses gegenüber dem Euro seit Anfang März 2020.

### Details zum Diagramm:

1. **Überschrift:**
   - „Tschechische Krone fester als vor Corona-Krise und Ukraine-Krieg.“
   - Das bedeutet, dass die tschechische Krone ihren Wert im Vergleich zu anderen Währungen gehalten oder erhöht hat.

2. **Achsenbeschriftungen:**
   - Horizontale Achse: Prozentuale Veränderung (von -70% bis +20%).
   - Vertikale Achse: Kürzel für verschiedene Währungen.

3. **Währungen und ihre Veränderungen:**
   - **MXN** (Mexikanischer Peso): Rund 5% schwächer.
   - **CZK** (Tschechische Krone): Unverändert oder geringfügig stärker.
   - **PLN** (Polnischer Zloty), **HUF** (Ungarischer Forint), **BRL** (Brasilianischer Real), **ZAR** (Südafrikanischer Rand): Veränderung zwischen 10%-20% schwächer.
   - **TRY** (Türkische Lira): Rund 70% schwächer.

4. **Quellenangabe:**
   - „Quelle: Bloomberg“
   - Daten stammen von Bloomberg, einem globalen Wirtschaftsdatenanbieter.

### Analyse:

- Die tschechische Krone zeigt sich stabil oder positiv, während andere Währungen, insbesondere die türkische Lira, erheblich an Wert verloren haben.
- Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Stabilität und den Wert von verschiedenen Währungen.
- Das Diagramm bietet einen vergleichenden Überblick über die Währungsentwicklung seit März 2020.

**Zusammenfassung:** Das Bild vermittelt die relative Widerstandsfähigkeit der tschechischen Krone im Vergleich zu anderen Währungen während einer Zeit erheblicher globaler wirtschaftlicher Herausforderungen.


Die im Januar stärker als erwartet angestiegenen tschechischen Produzentenpreise haben bei der Krone Leitzinserhöhungserwartungen neu entfacht und ihr weiter Auftrieb verliehen. Wenngleich die Währungshüter in Prag die geldpolitischen Zügel nicht weiter straffen sollten, so ist die dortige Notenbank und ihre Geldpolitik dennoch als Unterstützungsfaktor Nr. 1 für die Krone zu werten. Zu nennen ist hierbei die uneingeschränkte Bereitschaft der tschechischen Zentralbank (CNB), den Inflationsrisiken geldpolitisch ohne Wenn und Aber entgegenzutreten. Neben beherzten Leitzinsanhebungen setzt die CNB, welche marktseitig eine hohe Glaubwürdigkeit genießt, hierbei zudem auf eine feste Landeswährung. Dieser griff sie 2022 auch mittels FX-Interventionen (verbal und real) unter die Arme. Dass CNB-Chef Michl jüngst sein Bekenntnis zu einer starken Währung und anhaltend hohen Leitzinsen bekräftigt hat, nahm die Krone ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis.

Darüber hinaus profitiert die Krone auch von den freundlicheren globalen Vorgaben. Angesichts der engen wirtschaftlichen und finanziellen Verflechtungen zwischen Tschechien und der E(W)U verdient in diesem Zusammenhang zum einen der seit Ende des letzten Jahres wieder zu Kräften gekommene Euro Beachtung. Zum anderen haben zuletzt u.a. angesichts der wieder deutlich zurückgekommenen Energiepreise sowie der nachgelassenen globalen Lieferkettenprobleme die Sorgen vor einer übermäßigen konjunkturellen Abkühlung in der EWU nachgelassen. Damit gehen auch in Tschechien marktseitig Hoffnungen einher, dass die für das erste Halbjahr 2023 erwartete Rezession glimpflicher als erwartet verlaufen wird.

 

Wenngleich sich die Krone gegenüber dem Euro im historischen Vergleich weiterhin auf robusten Niveaus bewegen sollte, so stehen wir auf kurze Sicht weiteren nachhaltigen Kursgewinnen eher skeptisch gegenüber. Dass die Krone in das Frühjahr hinein wieder etwas kleinere Brötchen backen dürfte, ist unserer Einschätzung geschuldet, wonach die CNB im aktuellen Umfeld kein Interesse an einer noch schneller aufwertenden Landeswährung haben dürfte. So haben doch auch in Tschechien die konjunkturellen Risiken merklich zugenommen. Beginnt zudem im Frühjahr wie allgemein erwartet die Inflation in einem verhaltenen konjunkturellen Umfeld allmählich nachzulassen, sind marktseitige Leitzinssenkungsspekulationen nicht ausgeschlossen. Wenngleich sich diese letztendlich noch als zu früh erweisen sollten, so dürften sie der Krone dennoch zumindest etwas zu denken geben.

 

-- Dr. Sandra Striffler