FOMC bleibt in Wartestellung

Währungshüter haben sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, den Leitzins unverändert zu belassen. Bowman / Waller favorisierten Senkung.
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die wirtschaftliche Prognosen in den USA zeigen:

**Links: Die Inflation ist "Klebrig"**
- **Beschreibung:**
  - Das Diagramm zeigt die Entwicklung der US-Inflationsrate (gelbe Linie) und der Kernrate (blaue Linie) der Inflation über die Zeit.
  - Beide Linien zeigen tatsächliche Werte und prognostizierte Werte bis ins Jahr 2024.
  - Kernaussage: Die Inflation bleibt hartnäckig hoch und zeigt langsame Abnahme.

**Rechts: Zinswende wohl erst später im Jahr**
- **Beschreibung:**
  - Das Diagramm zeigt den Verlauf der US-Leitzinsen (Fed Fund Rate) und deren prognostizierten Entwicklung bis ins Jahr 2024.
  - Es ist ersichtlich, wie die Zinssätze im Jahr 2020 gesenkt wurden und ab 2022 einen Aufwärtstrend zeigen.
  - Kernaussage: Es wird erwartet, dass die Zinsen erst später im Jahr gesenkt werden.

**Zusammenfassung:**
- Beide Diagramme geben Einblick in die makroökonomischen Entwicklungen und Prognosen hinsichtlich Inflation und Zinssätzen in den USA.
- Sie verdeutlichen die wirtschaftlichen Herausforderungen und Erwartungen, die in der kommenden Zeit möglicherweise bestehen bleiben.


Wie zu erwarten war, haben die Fed-Oberen bei ihrer jüngsten Zusammenkunft beschlossen, den Leitzinskorridor (4,25% bis 4,50%) unverändert zu lassen. Anders als bei der Ratssitzung im Juni wurde dieser Beschluss vom Federal Open Market Committee (FOMC) jedoch nicht einstimmig getroffen. Die Direktoriums­mitglieder Michelle Bowman und Christopher Waller hatten sich für eine Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte ausgesprochen. Damit haben erstmals seit 1993 wieder zwei Vertreter des Board of Governors gegen den Mehrheitsbeschluss des FOMC gestimmt. Die beiden abweichenden Stimmen im FOMC hatten zuletzt eine geldpolitische Lockerung mit einer befürchteten Abschwächung des Arbeitsmarkts begründet. Das geldpolitische Statement wurde im Vergleich zum Vormonat geringfügig modifiziert. Während die US-Notenbank im Hinblick auf die Wirt­schaftstätigkeit bislang davon sprach, dass diese sich weiterhin in einem soliden Tempo ausweite, heißt es nun, dass das Wachstum in der ersten Jahreshälfte mäßig gewesen sei. Hinsichtlich der Einschätzung der Arbeitsmarktlage blieb die Formu­lierung in der Fed-Pressemitteilung unverändert. Demnach ist die Arbeitslosenquote weiterhin niedrig und die Arbeitsmarktlage präsentiert sich stabil. Die Inflation sei etwas erhöht. Im Umfeld der Zinsentscheidung hat die marktseitige Zinssenkungs­fantasie einen Dämpfer erfahren. Bis zum Jahresende werden nun weniger als zwei Zinssenkungsschritte (à 25 Bp) erwartet.

 

US-Zölle dürften perspektivisch höhere Preissteigerungsraten nach sich ziehen

In der Pressekonferenz erklärte Notenbankchef Powell, dass er und der Großteil des FOMC nicht der Meinung seien, die moderat restriktive Ausrichtung der Geldpolitik würde die amerikanische Wirtschaft unangemessen bremsen. Mit Blick auf das wirt­schaftliche Umfeld hob der oberste Währungshüter die weiterhin vorhandene Unsi­cherheit hervor. Laut Powell werden die Zölle bislang größtenteils von Unternehmen und Einzelhändlern absorbiert. Es beginne sich jedoch abzuzeichnen, dass diese Kosten an die Verbraucher weitergegeben würden. Die Fed geht davon aus, dass sich dieser Trend noch verstärken wird. Der Notenbankchef sieht derzeit Risiken für beide Seiten des Fed-Mandats. So könnte die Inflation weiter steigen und sich zugleich der Arbeitsmarkt abschwächen.

 

Zahlreiche Datenveröffentlichung bis zur September-Zusammenkunft

Wir sehen uns in unserer Einschätzung bestätigt, dass es die Fed mit einer Lockerung der Zinszügel nicht eilig hat. Daher rechnen wir auch mit Blick auf das Jackson-Hole Treffen (21-23. Aug.) mit einer Bestätigung der Wait-and-See-Haltung

 

-- Christian Reicherter