USA: Die Inflationsgefahr lauert weiterhin

Der befürchtete starke Preisanstieg aufgrund von Trumps Zollpolitik ist bisher ausgeblieben. Die Preisanpassungen werden aber noch folgen. Die Fed dürfte daher weiter abwarten.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung der Inflationsrate sowie der Kerninflationsrate in den USA von 2010 bis 2026 zeigt. Dabei sind folgende Punkte relevant:

1. **Achsen**:
   - Die vertikale Achse repräsentiert den Prozentsatz der Inflation.
   - Die horizontale Achse zeigt die Jahre von 2010 bis 2026.

2. **Linien**:
   - **Inflationsrate** (orange Linie): Stellt die allgemeine Veränderung der Preise über die Zeit dar.
   - **Kernrate** (blaue Linie): Zeigt die Veränderung der Preise an, ohne die volatilen Waren wie Nahrung und Energie.

3. **Prognose ab 2023**:
   - Die gestrichelte Linie zeigt die prognostizierte Entwicklung der Inflationsrate und der Kerninflationsrate bis 2026.

4. **Höhepunkt und Rückgang**:
   - Zwischen 2021 und 2022 gab es einen deutlichen Höhepunkt in der Inflationsrate, gefolgt von einem Rückgang in den Jahren danach.

Dieses Bild verdeutlicht wirtschaftliche Trends in Bezug auf Inflation und hilft, Vorhersagen für kommende Jahre zu treffen, um wirtschaftliche Maßnahmen entsprechend anzupassen.


Seit Monaten geht mit Trumps Zollpolitik die Sorge einher, dass die Inflation in den USA rasant steigen könnte. Der Inflationsbericht vom Mai überrascht jedoch: Von steigenden Preisen aufgrund von höheren Zöllen gibt es bisher kaum eine Spur. So sind die Preise für industriell erzeugte Waren im Mai gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt nicht gestiegen. Die Preise für neue Autos gingen – trotz der Zölle auf Importwagen in Höhe von 25%, die schon seit Anfang April in Kraft sind – gegenüber April sogar spürbar zurück. Auch andere typische Importwaren wie Smartphones oder Bekleidungsstücke wurden günstiger angeboten. Verdächtig starke Preissteigerungen wurden lediglich in einzelnen Warengruppen wie bei großen Haushaltsgeräten und Audiogeräten registriert.

 

Auch die Preise für Dienstleistungen stiegen im Mai im Durchschnitt nur moderat, sodass die Kerninflationsrate bei 2,8% gegenüber dem Vorjahresmonat blieb. Die Energiepreise dämpften derweil weiter den Inflationsdruck. Besonders an den Tankstellen fielen die Preise. Dennoch zog die Inflationsrate im Mai von zuvor 2,3%(J/J) auf 2,4% (J/J) leicht an. Der geringfügige Anstieg geht vor allem auf den spürbaren Anstieg der Nahrungsmittelpreise zurück.

 

Obwohl der Inflationsdruck damit insgesamt nur etwas erhöht ist, dürfte die US-Notenbank die Leitzinsen am kommenden Mittwoch (18.06.25) unverändert lassen. Die Inflationsgefahr aufgrund von Trumps Zollpolitik ist schließlich weiterhin groß. Viele Unternehmen berichten bereits von steigenden Kosten. Preisanpassungen sind also nur eine Frage der Zeit. Dass die Unternehmen die Preise bisher nur zaghaft anheben, dürfte vor allem an der hohen Unsicherheit liegen. Sie müssen sich angesichts der chaotischen Politik wohl erst einmal Klarheit darüber verschaffen, wie hoch die Zölle und die Kosten künftig tatsächlich ausfallen werden. In der Zwischenzeit verkaufen die Unternehmen vor allem die Waren, die sie noch in aller Eile vor dem Inkrafttreten der neuen Zölle ins Land gebracht haben. Auch für die Konjunktur verbleiben damit Risiken: Investitionen und der Personalbedarf sind unter diesen Umständen nur schwer zu planen.

 

-- Alexander Buhrow