Prognoseupdate US-Aktien: Hoffnungsschimmer am Horizont

Die US-Aktienmärkte haben einen unerwartet schwachen Start in das Jahr 2025 hingelegt. Auslöser sind vor allem US-Rezessionssorgen. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte dürften dem S&P 500 bessere US-Konjunkturdaten und angekündigte Steuersenkungen Auftrieb geben.

 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die die Performance wichtiger US-Aktienindizes im Verlauf der Zeit abbilden und analysieren.

**Links im Bild**:
- **Titel:** „Rezessionssorgen setzen US-Märkte unter Druck"
- **Diagramm:** Zeigt den Kursverlauf von drei bedeutenden US-Aktienindizes: 
   - **S&P 500**
   - **Nasdaq**
   - **Russell 2000**
- **Zeitachse:** Beginnt am 1. Januar 2024 und präsentiert die Entwicklung im Laufe des Jahres bis Oktober oder November.
- **Beobachtung:** Das Diagramm deutet an, dass die Märkte aufgrund von Rezessionsängsten unter Druck stehen, was zu einer abnehmenden Kursentwicklung führt.

**Rechts im Bild**:
- **Titel:** „Schwächerer Start heißt nicht immer schwäches Jahr“
- **Diagramm:** Analysiert die Jahresperfomance des S&P 500 von 2007 bis 2025.
- **Darstellung:** 
   - **Jahresbeginn:** Zeigt den Kursverlauf zu Beginn jedes Jahres (die erste Jahreshälfte).
   - **Gesamtjahresentwicklung:** Zeigt die prozentuale Kursänderung über das gesamte Jahr hinweg.
- **Beobachtung:** Das Diagramm zeigt, dass ein schwacher Start ins Jahr (hinterlegt durch blaue Balken) nicht zwingend eine schwache Gesamtentwicklung bedeutet, da es Jahre gibt (hinterlegt durch orange Balken), in denen trotz schwachem Beginn ein positives Gesamtergebnis erzielt wurde.

**Quelle:** Bloomberg/DAMK

**Kernbotschaft:** Das Bild vermittelt die Herausforderungen in den US-Märkten durch Rezessionsängste und zeigt historische Jahresbeginn-Muster auf, betont jedoch gleichzeitig, dass ein kurzer, negativer Trend am Anfang des Jahres nicht immer eine endgültige Prognose für den gesamten Jahresverlauf ist.

 

Was als verhaltener Jahresstart für die US-Aktienmärkte begann, hat sich spätestens seit Ende Februar zu einem Kurseinbruch entwickelt. Es waren vor allem Inflations- und Rezessionssorgen, die den US-Aktienmärkten zugesetzt haben. Hintergrund sind die zu erwarten­den Importzölle und ihre Auswirkungen auf den künftigen Preisdruck in den USA, der den für die US-Wirtschaft so wichtigen privaten Konsum belasten könnte.

 

Ebenso wie im Sommer 2024 dürften sich die Rezessionssorgen als übertrieben herausstellen. Mit einer deutlich nachlassenden konjunkturellen Dynamik in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist zwar zu rechnen. Die aktuellen Befürchtun­gen wurden jedoch zumindest teilweise durch Sondereffekte in Form vorgezogener Importe ausgelöst, die nicht als Zeichen der wirtschaftlichen Schwäche interpretiert werden sollten. Bereits in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Wachstums­dynamik wieder spürbar anziehen. Für bessere Stimmung bei US-Verbrauchern und Marktteilnehmern sollten dabei die greifbarer werdenden Steuersenkungspläne der Trump-Administration sorgen. Neben einer Verlängerung von teils Ende 2025 auslaufenden Maßnahmen aus Trumps erster Amtszeit sollen weitere Schritte hinzukommen. Unter anderem beabsichtigt der US-Präsident, Steuern auf Sozialversicherungsleistungen, Trinkgelder und Überstunden­vergütungen zu streichen. Für Unternehmensgewinne soll die Körper­schaftssteuer auf Bundesebene von derzeit 21% auf 15% reduziert werden.

 

Zumindest auf kurze Sicht dürfte es der S&P 500 dennoch schwer haben, sich von den aktuellen Turbulenzen zu erholen und eine nachhaltige Aufwärtsbewegung zu etablieren. Vielmehr sollten das Hin und Her bei den Zolldrohungen, bestehende Inflationssorgen sowie die Schritte zur Verkleinerung des Staatsapparats vorerst weiter Verunsicherung schüren. Mehr als Kurse im Bereich von 5.700 Punkten dürften daher bis Mitte des Jahres kaum möglich sein. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte sollte indes Zuversicht aufkeimen. Basis für diesen Stimmungsumschwung ist zum einen die wieder zunehmende Dynamik beim Wirtschaftswachstum. Zum anderen dürfte sich der Fokus von Bevöl­kerung und Marktteilnehmern nach und nach in Richtung der Steuersenkungsvorha­ben der Regierung verschieben. An den Finanzmärkten sollte zudem – ähnlich wie im Zuge der ersten Amtszeit Trumps – ein gewisser Gewöhnungseffekt gegenüber dem Gepolter aus dem Weißen Haus einsetzen. Hieraus ergibt sich Aufwärts­potenzial für den S&P 500 bis auf 6.300 Punkte zum Jahresende.

 

-- Christoph Müller und Sören Hettler