US-Arbeitsmarkt: Erholung statt Wiedererstarken im November

Die Zahl der Beschäftigten in den USA ist im November gegenüber dem Vormonat kräftig gestiegen. Für die Fed ändert sich das Bild dadurch aber nicht. Der starke Beschäftigungszuwachs ist vor allem eine Folge von Sondereffekten, die die Statistik schon im Oktober verzerrt haben.

 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den USA zeigen. 

**Linke Grafik:**
- **Titel:** „USA: Beschäftigung zuletzt deutlich gewachsen“
- **Inhalt:**
  - Das Diagramm zeigt die Veränderung der Beschäftigung (blaue Balken) und die Arbeitslosenquote (orange Linie) über einen Zeitraum.
  - Die Beschäftigungsdaten sind in Tausend dargestellt und zeigen einen Trend der wachsenden Beschäftigung.
  - Die Arbeitslosenquote wird in Prozent angegeben und zeigt, wie diese im dargestellten Zeitraum geschwankt hat.

**Rechte Grafik:**
- **Titel:** „Insgesamt kühlt der Arbeitsmarkt aber ab“
- **Inhalt:**
  - Zeigt die Anzahl der Arbeitslosen (blaue Linie) und offenen Stellen (orange Linie) seit dem Jahr 2004.
  - Die Grafik verdeutlicht die Schwankungen der Arbeitslosenanzahl und Anzahl offener Stellen bis ins Jahr 2024.
  - Im Laufe der Zeit wird eine Marktabkühlung sichtbar, mit einer Tendenz zum Rückgang offener Stellen und/oder einer Veränderung der Arbeitslosenanzahl.

**Zusammenfassung:**
- Die Diagramme zeigen sowohl einen kurzfristigen Zuwachs in der Beschäftigung als auch eine langfristige Tendenz des Abkühlens des Arbeitsmarkts, erkennbar an der Veränderung der Anzahl offener Stellen und der Arbeitslosenanzahl.

 

Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse in den USA ist im November kräftig gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat betrug das Beschäftigungsplus 227.000 Stellen. Daraus könnte man schließen, dass der Arbeitsmarkt wieder heiß zu laufen droht und die US-Notenbank eine Pause bei den Zinssenkungen einlegen sollte. Doch die Fed wird sich nicht täuschen lassen. Denn der kräftige Stellenzuwachs im November ist vor allem als Erholung von dem schwachen Stellenzuwachs im Oktober zu werten und nicht als Wiedererstarken des Arbeitsmarktes. Wir rechnen weiterhin mit einer Zinssenkung im Dezember.

 

Hintergrund ist, dass im Oktober die Hurrikane „Helene“ und „Milton“ sowie Streiks im Flugzeugbau den Beschäftigungszuwachs stark gebremst hatten. Inzwischen haben jedoch die Aufräumarbeiten nach den Stürmen begonnen und der Arbeitskampf wurde beigelegt. Beschäftigte, die zuvor wegen des Wetters oder der Streiks nicht arbeiten konnten, wurden wieder an ihre Arbeitsplätze zurückbeordert. So stieg die Zahl der Beschäftigten in der Herstellung von Transportausrüstung (inkl. Flugzeugbau) im November um 32.000 gegenüber dem Vormonat an, nachdem im Oktober in diesem Bereich noch ein Minus von 41.500 gemeldet worden war. Zudem wurden im Freizeit- und Gastgewerbe nach dem Stillstand vom Oktober im November wieder wesentlich mehr Arbeitskräfte eingestellt (+53.000 Beschäftigte M/M). Die privaten Gesundheitsdienstleister behielten ihre große Einstellungsbereitschaft auch im November bei (+79.000 Beschäftigte M/M).

 

Das Gesamtbild bleibt aber, dass sich der Arbeitsmarkt abgekühlt hat und wieder besser ins Gleichgewicht findet. So ist die Lücke zwischen der Zahl der offenen Stellen und der Zahl der Arbeitslosen inzwischen deutlich kleiner geworden und die Arbeitslosenquote bewegt sich mit 4,2% nicht mehr auf einem so niedrigen Niveau wie noch zeitweise im Jahr 2023. Zwar stieg der durchschnittliche Stundenlohn im November wie im Oktober um hohe 4% gegenüber dem Vorjahresmonat an. Jedoch sollte das Lohnwachstum angesichts der Abkühlungstendenzen am Arbeitsmarkt bald nachlassen.

 

-- Alexander Buhrow