US-Häusermarkt wird nur langsam auftauen

In den USA ist der Häusermarkt weiterhin eine Bremse für die Konjunktur. Die Unbezahlbarkeit lastet auf der Immobiliennachfrage. Die US-Regierung kann daran kaum etwas ändern.

 

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung der Immobilienpreise auf dem US-Häusermarkt von 2005 bis 2023 veranschaulicht. Es zeigt zwei Hauptlinien:

1. **Hauspreise Veränderung (orange Fläche)**:
   - Diese Linie zeigt die prozentuale Veränderung der Hauspreise im Vergleich zum Vorjahr. Positiv Werte zeigen eine Steigerung der Preise, während negative Werte auf einen Rückgang hinweisen.
   - Die drastischen Schwankungen, besonders zwischen 2007 und 2009, spiegeln die Immobilienkrise und ihre Erholung wider.

2. **Hauspreisindex (blaue Linie)**:
   - Diese Linie repräsentiert den Hauspreisindex, wobei der Ausgangspunkt im Jahr 2000 bei einem Indexstand von 100 liegt.
   - Seit 2014 zeigt der Index einen stetigen Anstieg, was darauf hinweist, dass sich die Immobilienpreise in dieser Zeit mehr als verdoppelt haben.

3. **Zeitleiste**:
   - Die x-Achse zeigt den Zeitraum von 2005 bis 2023, während die y-Achse den Indexwert und die Veränderungsrate anzeigt.

Diese Grafik liefert Einblicke in die Dynamik und Trends auf dem US-Häusermarkt über die besagten Jahre und unterstreicht insbesondere den starken Anstieg der Immobilienpreise seit 2014. Es ist ein nützliches Werkzeug für Wirtschaftsanalyse und -prognose sowie für Investoren im Immobilienbereich. Die Quelle der Daten wird als FHA, Q2 BMWE angegeben.

 

Der US-Häusermarkt dürfte vorerst „eingefroren“ bleiben und ist damit eine Bremse für die US-Konjunktur. Jüngste Indikatoren lassen bei der bisher recht robusten Bautätigkeit eine Abkühlung erwarten, der Tiefpunkt wurde anscheinend noch nicht durchschritten. Die Verkaufszahlen bei neu gebauten Häusern haben sich in den letzten Monaten wieder eingetrübt, obwohl neu gebaute Häuser inzwischen sogar etwas günstiger sind als bestehende Häuser. Insgesamt leidet die Immobiliennachfrage darunter, dass sich landesweit die Erschwinglichkeit durch das hohe Zinsniveau und weiter gestiegene Häuserpreise deutlich verschlechtert hat. Ein durchschnittlicher Privathaushalt kann sich inzwischen nur noch im Mittleren Westen, wo nur rund ein Fünftel der US-Bevölkerung lebt, ein Haus leisten.

 

Dass sich dennoch der Preisanstieg bei bestehenden Häusern weiter fortsetzt, liegt an der sehr geringen Zahl an Verkaufsangeboten. Hausbesitzer und Hauskäufer haben sich während der Niedrigzinsphase in der Regel ein 30jähriges Darlehen mit einem niedrigen Festzins gesichert, für sie ist deshalb ein Verkauf unattraktiv. 2023 lag das Preisplus bei 5% (FHFA-Index) und auch 2024 dürften sich Häuser ähnlich stark verteuern. Eine Erholung bei der Bezahlbarkeit könnte also am ehesten durch niedrigere Hypothekenzinsen erfolgen. Aber auch dann wird der Häusermarkt seine Starre nur sehr langsam verlieren, da der durchschnittliche Zins bei den vorhandenen Hypotheken knapp unterhalb von 4% liegt.

 

Für die US-Regierung ist es sehr schwierig, die auf niedrigem Niveau eingefrorenen Verkaufszahlen zu beleben. Die Ausweisung von bezahlbarem Bauland fällt in regionale Zuständigkeiten und Zuschüsse für das Segment der Erstkäufer, die beispielsweise von den Demokraten geplant sind, würden die Preise wohl weiter in die Höhe treiben.

 

-- Dr. Christine Schäfer