GBP-USD Futures – Rekord spekulative Long-Positionierung

Nach der Britischen Parlamentswahl am 4 Juli, haben Spekulanten massiv GBP-USD Futures gekauft. Das Pfund ist kurzfristig sogar über 1,30 USD - zum ersten Mal seit einem Jahr.
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die Finanzdaten zwischen 2022 und 2024 analysieren:

### Linkes Diagramm:
1. **Gegenstand:** 
   - **GBP/USD Wechselkurs** - Die blaue Linie zeigt den Wechselkurs zwischen dem britischen Pfund (GBP) und dem US-Dollar (USD).
   - **Nettopositionierung** - Die orangefarbene Linie zeigt die Nettopositionierung in GBP/USD-Futures.

2. **Zeitspanne:**
   - Die Daten erstrecken sich von etwa 2021 bis 2024.

3. **Wichtigste Informationen:**
   - Das Diagramm illustriert die Schwankungen des Wechselkurses sowie die Volatilität in den Futures-Märkten, mit einer deutlichen Spitze gegen Ende 2024.

### Rechtes Diagramm:
1. **Gegenstand:** 
   - **Netto-Long- und Short-Positionen** - Die Linie zeigt die Positionierung auf den Future-Märkten, wobei Long in Orange und Short in Blau dargestellt wird.

2. **Zeitspanne:**
   - Abgedeckt werden die Jahre 2022 bis 2024.

3. **Wichtigste Informationen:**
   - Das Diagramm zeigt die Veränderung der Marktstimmung gegenüber dem GBP/USD, wobei im Jahr 2024 eine starke Zunahme der Long-Positionen zu verzeichnen ist.

### Allgemeine Schlussfolgerung:
- Beide Diagramme verdeutlichen wesentliche Verschiebungen in der Marktpositionierung und Wechselkursen über die betrachtete Zeitspanne, was auf Veränderungen in den wirtschaftlichen Bedingungen oder globalen Markttrends hindeuten könnte.


Die britischen Unterhauswahlen am 4. Juli brachten das von den Finanzmärkten erwartete Ergebnis: einen überwältigenden Sieg mit großer Mehrheit für die Labour-Partei. Seit dem späten Frühjahr konnte das Pfund sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem Euro zulegen. Gegenüber dem Euro erreichte das Pfund am 17.07.24 einen Höchststand von 1,3044 USD. Dies war das erste Mal seit einem Jahr, dass das Pfund über 1,30 USD gehandelt wurde. Gegenüber dem Euro erreichte es am selben Tag mit 0,8383 GBP den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren. Seitdem hat das Pfund zwar gegenüber beiden Währungen leicht nachgegeben, die Stimmung gegenüber dem Pfund hat sich jedoch eindeutig gedreht.

 

Ein Indikator dafür, wie stark sich die Stimmung gegenüber dem Pfund verändert hat, sind die Daten der Chicagoer Terminbörse zu den nicht-kommerziellen (d.h. spekulativen) Positionierungen. Laut Bloomberg-Daten, die bis ins Jahr 1992 zurückreichen, erreichten die Brutto-Long-Positionen in der vergangenen Woche mit 183.000 Kontrakten einen historischen Höchststand. Die Netto-Long-Positionen entwickelten sich von nur 1.000 Kontrakten in der dritten Maiwoche auf 133.000 in der vergangenen Woche. Eine genauere Analyse der CME-Daten zeigt, dass vor allem Hedgefonds ihre Netto-Long-Positionen erhöht haben.

 

Diese Verschiebung zugunsten des Pfund Sterling könnte auf zwei Einflüsse hindeuten. Erstens hatten viele Investoren das Pfund zuletzt untergewichtet und schichten nun ihre Portfolios um. Dies dürfte zum einen mit der veränderten politischen Situation zusammenhängen. Zweitens ist die Inflation in den letzten Monaten auf die Zielmarke von 2% gesunken, während die Zinsen hoch geblieben sind, was bedeutet, dass der britische Realzins relativ attraktiv geworden ist. Die Frage ist, wie es nun weitergeht. Die Netto-Long-Positionierung bei Futures hat das Pfund gegenüber dem US-Dollar nicht wesentlich höher getrieben als in den letzten Jahren und die Inflationsunterschiede werden das Pfund in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich weniger begünstigen. Desweiteren kann die (politische) Stimmung volatil sein. Es ist daher unwahrscheinlich, dass GBP-USD weiter deutlich steigen wird.

 

-- Andy Cossor