Weltweiter Chipmarkt nimmt im Mai weiter an Fahrt auf

Der globale Chipmarkt ist nach einem schwachen Jahr 2023 wieder auf Wachstumskurs. Im Mai hat sich die Erlösdynamik sogar noch beschleunigt. Wichtigste Treiber sind weiterhin die stark anziehende Verbreitung von Anwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) sowie die hohe Nachfrage nach Chips für das Hochleistungsrechnen (High Performance Computing). Diese positiven Trends dürften sich im Jahresverlauf fortsetzen.

 

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die jährliche Veränderung der Monatumsätze im globalen Chipmarkt darstellt, gemessen in Prozent (YOY = Year Over Year). 

### Beschreibung des Diagramms:
- **Überschrift**: „Globaler Chipmarkt mit zunehmender Erlösdynamik“
- **Datensatz**: Der Datensatz verfolgt die prozentuale Änderung der Umsätze von Januar 2023 bis Mai 2024.
- **Zeitspanne**: Das Diagramm deckt einen Zeitraum von über einem Jahr ab.
- **Datenquelle**: World Semiconductor Trade Statistics (WSTS), DBRMC.

### Analyse des Diagramms:
- **Verlauf der Daten (siehe Balken)**:
  - **Zu Beginn (Januar bis Mai 2023)**: Die Monatumsätze verzeichneten zu dieser Zeit einen negativen Trend mit einer Rückgang bis zu -15%.
  - **Mittlerer Zeitraum (Mai bis September 2023)**: Leichter Anstieg, obwohl die Veränderung noch unter Null bleibt.
  - **Ende des Jahres und Anfang des nächsten Jahres (ab September 2023 bis Mai 2024)**: Erholung beginnt von einem negativen in einen deutlich positiven Bereich bis zu 19.3% im Mai 2024.

### Fazit:
Das Diagramm deutet darauf hin, dass der Chipmarkt zunächst mit Herausforderungen konfrontiert war, sich aber im Laufe der Zeit erholt hat und im Jahr 2024 deutliche Wachstumsraten zeigt.

 

Laut Angaben des Branchenverbandes SIA (Semiconductor Industry Association) ist der weltweite Halbleiterumsatz im Mai 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,3% auf 49,2 Mrd. USD gestiegen. Damit hat sich die Erlösdynamik im Vergleich zu den beiden Vormonaten (März: +15,3%; April: +15,8%) spürbar beschleunigt. Es ist ferner das größte Plus seit April 2022. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 lag das Erlöswachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 16,9%. Zweistellige Zuwachsraten verbuchten auf Jahressicht die Regionen Amerika (+43,6%), China (+24,2%) und Asien/Pazifik (+13,8%), während die Erlöse in Europa (-9,6%) und Japan (-5,8%) nachgaben.

 

Anfang Juni hatte die Organisation WSTS (World Semiconductor Trades Statistics) aufgrund der hervorragenden Perspektiven im KI-Bereich die Prognose für das Erlöswachstum im Jahr 2024 von 13,1% auf 16,0% angehoben. Für das Jahr 2025 wurde ein weiteres Plus von 12,5% avisiert.

 

Die hohe Wachstumsrate bei Speicherprodukten dürfte insbesondere auf sogenannte HBM-Chips (High Bandwith Memory-Chips) zurückzuführen sein. Sie kommen vor allem bei der Analyse und Verarbeitung großer Datenmengen (Hochleistungsrechnen) sowie beim Training und der Anwendung von KI-basierten Sprachmodellen (Large Language Models) zum Einsatz, welche die Basis für Chatbots wie „ChatGPT“ und „Gemini“ bilden.

 

Zusätzliche Impulse sollten davon ausgehen, dass künftig immer mehr Computer und Smartphones mit Prozessoren ausgerüstet werden, die eine Durchführung von KI-Anwendungen, wie z.B. das Erstellen von Bildern und Texten oder das Durchführen von Tabellenkalkulationen, direkt auf dem Endgerät - ohne den Umweg über ein Rechenzentrum - ermöglichen. Wir erwarten, dass dies für viele Verbraucher einen Anreiz darstellt, ihre alten Modelle durch „KI-fähige“ Produkte zu ersetzen. In Summe erwarten wir deshalb, dass der weltweite Halbleiterumsatz in den kommenden Jahren neue Rekordwerte erreichen wird und halten es für möglich, dass die Umsatzprognose der WSTS  für 2024 übertroffen wird.

-- Ingo Wermann