Frühjahrsbelebung am US-Arbeitsmarkt

Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse ist im März erneut deutlich angestiegen. Eine leichte Entspannung gab es aber immerhin beim Lohnwachstum.

 

 

Der US-Arbeitsmarkt geht mit Schwung ins Frühjahr. Im März stieg die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse saisonbereinigt um 303.000 gegenüber dem Vormonat an. Das war sogar noch etwas stärker als im Februar (+270.000 Stellen). Besonders im öffentlichen Dienst und im privaten Gesundheitswesen wurde erneut viel Personal eingestellt. Auffällig ist zudem das sichtbare Stellenplus im Bausektor von 39.000 gegenüber dem Vormonat. Die Industrie schwächelte hingegen – die Zahl der Angestellten blieb hier unverändert. Gleichzeitig ging die Arbeitslosenquote leicht von zuvor 3,9% auf 3,8% zurück.

 

Die gute Beschäftigungssituation spricht dafür, dass die US-Notenbank keine überhasteten Leitzinssenkungen vornehmen muss. Wir rechnen erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 mit ersten Leitzinssenkungen. Ein neues Aufheizen des Arbeitsmarktes ist momentan aber auch nicht zu befürchten. So geht das kräftige Beschäftigungswachstum wohl auch mit einem deutlichen Bevölkerungswachstum einher, nicht zuletzt aufgrund hoher Migrationszahlen. Der Lohndruck hat in den letzten Monaten jedenfalls nicht weiter zugenommen. Das Lohnwachstum gegenüber dem Vorjahresmonat ging von 4,3% im Februar auf 4,1% im März zurück.

 

Die Augen des Finanzmarktes dürften sich nun auf die US-Inflationszahlen vom März richten, die am Mittwoch (10. April) anstehen. Hier ist mit einem leichten Anstieg der Jahresteuerungsrate in Richtung 3,5% zu rechnen. Das Lohnwachstum spielt dabei derzeit aber eher eine Nebenrolle. Dass die Inflationsrate im vergangenen Monat nicht weiter gesunken ist, liegt vielmehr an dem Anstieg der Energiepreise in den letzten Wochen und der hartnäckigen Inflation im Bereich Wohnen.

-- Alexander Buhrow


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