Polen blüht 2024 konjunkturell wieder auf

Polen blickt auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück. Die Wachstumsschwäche ist vor allem auf einen realen Kaufkraftverlust zurückzuführen. Konjunkturelle Impulse werden 2024 von frei werdenden EU-Mitteln in Höhe von 137 Mrd. Euro sowie von kräftigen Lohnsteigerungen ausgehen. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte‘24 dürfte die polnische Wirtschaft trotz des zähen Jahresbeginns wieder spürbar an Fahrt gewinnen.
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die wirtschaftliche Prognosen und Entwicklungen für Polen, den Euro-Raum und Deutschland illustrieren.

1. **Links im Bild**:
   - **Titel**: "Polen befreit sich aus der Wachstumsschwäche".
   - **Inhalt**: Das Diagramm zeigt die prozentuale Änderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Polen, dem Euro-Raum und Deutschland über verschiedene Zeitspannen:
     - **1996-2022**: Durchschnittliches Wachstum der drei Regionen
     - **2023 & 2024**: Prognostizierte Wachstumsraten
     - **2025/26**: Prognosen bis einschließlich 2026 (siehe Label mit "prognostiziert")
   - **Farbcodierung**: Polen ist orange, der Euro-Raum blau und Deutschland in rot dargestellt.
   - **Analyse**: Polen zeigt einen Aufschwung in seinen Wachstumsraten im Vergleich zu den anderen Regionen.

2. **Rechts im Bild**:
   - **Titel**: "Lohnsteigerungen dürften Konsum ankurbeln"
   - **Inhalt**: Zeitspanne von 2016 bis 2026, mit Fokus auf:
     - **Realwirtschaftswachstum** (blaue Linie)
     - **Lohnwachstum** (orange Linie)
     - **Inflation** (graue Linie)
   - **Prognoseanmerkung**: Darstellung prognostizierter Werte ab einer bestimmten Punktmarkierung auf der Zeitachse.
   - **Analyse**: Es wird angedeutet, dass steigende Löhne den Konsum stimulieren könnten, was sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt.

Insgesamt bietet das Bild einen Überblick über die wirtschaftlichen Entwicklungen und erwartet eine positive Zukunftsperspektive für Polen, abgestützt durch Lohnsteigerungen und Vergleich zu anderen europäischen Regionen.


Polen blickt auf ein wirtschaftlich schwieriges Jahr 2023 zurück. Mit einem jahresdurchschnittlichen Wachstum von mageren 0,2% (J/J) liegt das sonst so wachstumsstarke EU-Land sogar hinter dem Euro-Raum-Aggregat, das auch nur auf 0,4% kommt. Die Wachstumsschwäche Polens ist dabei vor allem auf eine Schwächephase der privaten Haushalte zurückzuführen, die seit der zweiten Jahreshälfte 2022 mit stark erhöhten Preissteigerungen und spürbaren Reallohnverlusten zu kämpfen haben.

 

Einen konjunkturellen Schub könnte die im Dezember 2023 bestätigte Regierung unter Premier Donald Tusk verleihen. Mit ihm versucht die Regierung nicht nur die Rechtsstaatlichkeit nach der Abwahl der vormaligen PiS-Regierung wiederherzustellen. Die Justizreform ist auch ein Kernelement, um die eingefrorenen Mittel aus dem Corona-Hilfsfonds freizugeben. Erschwert werden die generellen Reformvorhaben derzeit allerdings durch die oppositionelle PiS-Partei und insbesondere durch den PiS-nahen Präsidenten Duda, der Gesetzesentwürfe durch ein Veto blockieren kann. Wie wichtig die freizugebenden EU-Mittel für die polnische Wirtschaft sind, wird klar mit einem Blick auf den Umfang in Höhe von 137 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil am polnischen Bruttoinlandsprodukt von ausgesprochen hohen 18,3%.

 

Die Aussichten für die polnische Wirtschaft dürften sich spätestens in der zweiten Jahreshälfte aufhellen – insbesondere dank steigender Reallöhne und freiwerdender EU-Milliarden. Damit sollte die angeschlagene Wirtschaft des mittelosteuropäischen Landes gegenüber 2023 wieder deutlich mehr Fahrt aufnehmen. Trotz eines zähen Starts dürfte der Konjunkturmotor Polens um 2,9% in 2024 zulegen. Das Jahr 2025 ist nicht zuletzt wegen der US-Wahl zwar von erhöhter Unsicherheit geprägt. Setzt sich jedoch der absehbare Erholungstrend der polnischen Wirtschaft fort, ist auch im kommenden Jahr mit einem kräftigen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um rund 4% zu rechnen.

 

-- Matthias Schupeta