USA: Kernrate sinkt, aber Kraftstoffpreise treiben die Inflation

Die Inflationsrate ist in den USA im August deutlich gestiegen, während gleichzeitig die Kerninflationsrate spürbar zurückgegangen ist. Für die Fed dürfte letzteres vorerst entscheidend sein, ein weiterer Zinserhöhungsschritt auf Sicht von drei Monaten ist aber noch nicht vom Tisch.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die jährliche Inflationsrate in den USA über einen bestimmten Zeitraum abbildet, von März 2020 bis August 2023. Es ist eine Zeitreihe, die zeigt, wie sich unterschiedliche Sektoren auf die Inflationsrate auswirken.

### Elemente des Diagramms:

1. **Balken:**
   - **Blau (Wohnen):** Zeigt den Einfluss der Kosten für Wohnen auf die Gesamtinflation.
   - **Orange (Nahrungsmittel):** Stellt den Anteil der Nahrungsmittelpreise dar.
   - **Grau (Dienstleistungen):** Reflektiert die Veränderung der Preise für Dienstleistungen.
   - **Gelb (Energie):** Zeigt, wie die Energiekosten zur Inflationsrate beitragen.
   - **Schwarz (Industrielle Güter):** Enthält den Einfluss der Preise für industrielle Güter.

2. **Gesamtinflation:**
   - **Schwarze Linie:** Diese Linie stellt die Gesamtrate der Inflation dar, die durch die Kombination der Sektoren entsteht.

3. **Inflationsrate:**
   - **Kernrate (Zurückgehend von August):** Diese Kennzahl ist hervorgehoben und zeigt den Rückgang der Kerninflationsrate, die einige volatile Elemente wie Energie und Nahrung ausschließt.

### Zweck des Diagramms:

- Das Ziel des Diagramms ist es, die monatlichen Veränderungen der Inflationsrate hervorzuheben und zu zeigen, wie unterschiedliche Faktoren (Wohnen, Energie, Dienstleistungen, industrielle Güter und Nahrungsmittel) im Laufe der Zeit die Inflationsrate beeinflussen.

### Beobachtung:

- Im Diagramm ist zu erkennen, dass in den letzten Monaten bis August 2023 ein allgemeiner Rückgang der Kerninflationsrate festgestellt wurde, obwohl die allgemeine Inflationsrate, beeinflusst durch Faktoren wie Wohnen und Energie, ebenfalls zurückgegangen ist.

### Schlussfolgerung:

Die Grafiken helfen, die analytische Trennung der Einflussbereiche zu verstehen, die zu der Divergenz zwischen einer sinkenden Kernrate und der allgemeinen Inflationsrate führen können.


Selten sendet der Inflationsbericht für die USA so verwirrende Signale: Die Headline-Inflationsrate ist im August im Vergleich zum Vormonat deutlich angestiegen. Sie legte von zuvor 3,2% (J/J) auf 3,7% (J/J) zu. Gleichzeitig sank die sogenannte Kerninflationsrate, die die volatilen Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert, aber deutlich von 4,7% (J/J) im Juli auf 4,3% (J/J) im August. Was steckt hinter der gegenläufigen Entwicklung der Teuerungs-Kennzahlen?

 

Der spürbare Anstieg der Headline-Inflationsrate ist vor allem eine Folge des in den letzten Wochen kräftig gestiegenen Weltmarktpreises für Rohöl. Die OPEC+ hat durch deutliche Förderkürzungen das Ölangebot verknappt. Dies bekommen auch die US-Verbraucher zu spüren: Nach einer eher verhaltenen Entwicklung der Kraftstoffpreise seit letztem Sommer stieg der Benzinpreis im August gegenüber Juli saisonbereinigt um fast 11% an. Der in den letzten Monaten noch große negative Beitrag von den Energiepreisen zur Inflation ist damit nahezu verschwunden.

 

Gleichzeitig konnte die Kerninflationsrate das hohe Niveau der letzten Monate im August nicht mehr ganz halten. Dabei machen sich die schwächelnde Nachfrage nach Gütern und die Entspannung der Lieferkettenprobleme preisdämpfend bemerkbar. Aber auch bei einigen Dienstleistungen hat sich der Preisauftrieb verlangsamt. Dies spricht für eine Abkühlung der Konjunktur.

 

Für die US-Notenbank ist der Rückgang der Kerninflationsrate aktuell wohl die entscheidende Nachricht des jüngsten Inflationsberichts. Dennoch ist ein weiterer kleiner Zinserhöhungsschritt mit Sicht auf drei Monate noch nicht vom Tisch. Die Energiepreise dürften im Winter hoch bleiben und sich auch in anderen Teilen des Warenkorbs, etwa bei Nahrungsmitteln, preistreibend auswirken. Die Headline-Inflationsrate könnte dadurch in den nächsten Monaten weiter Richtung 4% ansteigen. Die Fed wird daher auf einer der kommenden Sitzungen den Leitzins wohl um 25 Basispunkte anheben, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren.

 

-- Alexander Buhrow