Einkaufsmanagerumfrage im Euro-Raum: Von Aufschwung oder Erholung keine Spur!

Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum ist im August erneut spürbar gesunken. Sowohl bei den Dienstleistern als auch in der Industrie liegen die Messzahlen im kontraktiven Bereich.

 

 

Die Umfrage unter den europäischen Einkaufsmanagern zur Mitte des dritten Quartals zeichnet ein deutliches negatives Bild der Konjunktur im Euroraum. Die Wirtschaft rutscht weiter ab! Der Composite Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel von 48,6 auf 47,0 Indexpunkte. Das Stimmungsbarometer der Dienstleister rutscht unter die Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten, der Index für die Industrie kann sich nur leicht verbessern, bleibt aber mit 43,7 deutlich im Kontraktionsbereich.

 

In beiden Teilbranchen berichten die befragten Einkaufsmanager von rückläufigen Auftragseingängen und einer nachlassenden Geschäftstätigkeit. Insgesamt planen die Unternehmen keinen weiteren Personalaufbau, da auch die Geschäftserwartungen deutlich pessimistischer ausfallen. Während der Preisdruck in der Industrie nachlässt, steigen die Einkaufs- und Verkaufspreise bei den Dienstleistern weiter.

 

In den beiden großen Euroländern Deutschland und Frankreich zeigt sich ein recht ähnliches Bild: Die Messzahlen für die Industrie können sich auf sehr niedrigem Niveau zwar leicht erholen, sie bleiben aber weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten, in Deutschland sogar unter 40 Punkten. Bei den Dienstleistern schwächten sich die entsprechenden Indizes weiter ab und rauschen auch in den kontraktiven Bereich.

 

Die deutliche Schwächephase in der Industrie hält an. Die leichte Verbesserung des entsprechenden Einkaufsmanagerindex findet nur auf sehr niedrigem Niveau statt. Hier ist weiterhin mit negativen Konjunkturimpulsen zu rechnen. Die ausgeprägte Stimmungseintrübung bei den Dienstleistern dämpft jedoch zunehmend die Hoffnung, dass der Dienstleistungssektor die Konjunktur im weiteren Jahresverlauf stützen kann.

 

Der Gegenwind für die Konjunktur nimmt also zu. Von einem Aufschwung oder einer Erholung im Euroraum kann derzeit keine Rede sein. Zudem ist aufgrund der aufwärtsgerichteten Preisentwicklung bei den Dienstleistern weiterhin mit Inflationsdruck zu rechnen, der sich in den kommenden Monaten auch in der Kerninflation des Euroraums bemerkbar machen dürfte.

-- Dr. Christoph Swonke


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