USA: Arbeitsmarkt zeigt sich erneut robust
Im Dienstleistungsbereich wird viel Personal eingestellt, vor allem im Gesundheitssektor. Konjunktursensiblere Branchen zeigen sich hingegen zurückhaltender. Aber auch der Lohndruck ist noch immer sehr hoch.
Der Arbeitsmarkt bricht nicht aus dem bekannten Muster der letzten Monate aus: Der Zuwachs bei der Zahl der Beschäftigungsverhältnisse von 187.000 im Juli gegenüber dem Vormonat ist als solide zu charakterisieren. Die Arbeitslosenquote sank gleichzeitig leicht von 3,6% im Juni auf 3,5% im Juli und bewegt sich damit weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.
Vor allem die Dienstleister stellten im vergangenen Monat viele Mitarbeiter ein: Dabei konzentrierte sich der Stellenaufbau allerdings auffällig stark auf den Gesundheitssektor, in dem allein 87.000 Stellen mehr als im Vormonat gemeldet wurden. Auch im Freizeit- und Gastronomiebereich wurde viel zusätzliches Personal eingestellt. In beiden Branchen besteht wohl noch eine erhöhte Post-Corona-Nachfrage. In anderen Sektoren spüren die Unternehmen dagegen konjunkturellen Gegenwind und reagieren darauf. So wurden die Stellen für temporäre Hilfskräfte in der Wirtschaft erneut reduziert und auch im Versand- und Lagerungsbereich fielen Arbeitsplätze weg. Hinzu kommt ein leichter Stellenabbau im verarbeitenden Gewerbe.
Der Lohndruck spricht hingegen weiterhin für eine gute Verhandlungsposition der Arbeitnehmer. Im Juli stieg der durchschnittliche stündliche Arbeitslohn in der Privatwirtschaft saisonbereinigt um 0,4% gegenüber dem Vormonat an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Löhne im Juli um 4,4% höher. Die Fed dürfte entsprechend weiterhin ein kritisches Auge auf die deutlichen Lohnsteigerungen haben, bergen sie doch momentan das wohl größte Inflationsrisiko.
-- Alexander Buhrow