Mobilitätswende gewinnt an Dynamik – Wer verfolgt wo & wie eine Gewinner-Strategie?

Wer verfolgt im Zuge der dynamischen Entwicklungen der Mobilitätswende eine Gewinner-Strategie und wer kann auf Basis der aktuellen Rahmenfaktoren als Infrastrukturanbieter und Zulieferer ebenfalls zu den Gewinnern zählen.
 

Derzeit sind die Rahmendaten in den wichtigsten Absatzregionen als auch den einzelnen (Länder)Märkten sehr unterschiedlich. So verfolgt die EU das ambitionierteste Ausstiegsziel und will ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zulassen, einige europäische Metropolen wollen sogar noch früher Verbrenner von ihren Straßen verbannen. China hingegen strebt den Ausstieg erst 2060 an und fördert sogar noch den Verkauf von Verbrennern. Auch wenn sich die Dynamik des Wandels in den letzten Jahren beschleunigt hat, dürfte 2030 noch mindestens jedes Zweite weltweit produzierte Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor – entweder als alleinigen Antrieb oder in Kombination mit einem E-Antrieb – an Bord haben.

 

Als eines der Hauptkriterien gegen den Erwerb eines E-Autos wird die nicht flächendeckende Ladeinfrastruktur, sowohl national als auch international, angeführt. Mit Blick auf das EU-Ausstiegsziel gehen wir jedoch davon aus, dass sowohl die Politik als auch die Autoindustrie den Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur durch beschleunigte Genehmigungs- & Bauvorhaben als auch (finanzielle) Förderungen vorantreiben werden müssen. Daneben kommt dem Aufbau der privaten Ladeinfrastruktur eine besondere Bedeutung zu.

 

In der aktuellen Diskussion über die Energiewende bzw. die Energiesicherheit wird vermehrt Wasserstoff als Energiequelle der Zukunft genannt. Auch wenn bereits seit längerem die Technologie für E-Fahrzeuge mit Brennstoffzelle prinzipiell erforscht ist, so bleibt das Angebot an Serienfahrzeugen auf absehbare Zeit noch sehr überschaubar. Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass sich Brennstoffzellenfahrzeuge als Alternative zu batterieelektrischen PKW kurz- bis mittelfristig durchsetzen werden. Allerdings könnte es im Nutzfahrzeugbereich, insbesondere auf der Langstrecke (LKWs) zum Einsatz kommen.

 

Herstellerseitig bevorzugen wir Unternehmen, die entweder über ein breites Antriebs-Angebot verfügen oder sich zumindest auf eine Antriebs-Technologie fokussieren & hierbei bereits führende regionale Marktpositionen innehaben. Autozulieferer mit ebenfalls breit gefächertem Angebot stechen hervor, deren Antriebslösungen unabhängig von der Energiequelle nutzbar sind und im Idealfall Teile des Produktportfolios sogar den Infrastrukturaufbau unterstützen. Des Weiteren sollten führende Anbieter für Elektrifizierung und Wasserstofftechnik zu den Gewinnern zählen.

 

-- Michael Punzet


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