US-Inflation: Abwärtsfahrt zum Jahresende 2022

Die Inflation hat in den USA zum Jahresende 2022 ihren Abwärtstrend fortgesetzt. In den nächsten Monaten dürfte das Tempo beim Rückgang jedoch deutlich langsamer ausfallen.

 

 

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die jährliche Inflationsrate in den USA über den Zeitraum von 2020 bis 2024 abbildet. Es zeigt den prozentualen Wachstumstumsbeitrag zu verschiedenen Kategorien von Gütern und Dienstleistungen:

- **Wohnen (WB)**: Dies bezieht sich auf die Kosten für Unterkunft und verwandte Ausgaben.
- **Industrielle Güter (WB)**: Hierbei handelt es sich um physische Waren, die in der Industrie hergestellt werden.
- **Energie (WB)**: Energiekosten einschließlich Strom, Gas und Öl.
- **Dienstleistungen (WB)**: Kosten für Dienstleistungen, die von verschiedenen Dienstleistungsanbietern erbracht werden.
- **Nahrungsmittel (WB)**: Hier werden die Kosten für Lebensmittel betrachtet.
- **Inflationsrate**: Die Gesamtrate der Inflation über alle Kategorien hinweg.

**Weitere Details zur Grafik:**

- Die **Inflationsrate** zeigt einen Anstieg zwischen 2021 und 2022, erreicht ihren Höhepunkt und fällt dann im Jahr 2023 signifikant ab.
- Eine **Prognoselinie** ist vorhanden, die den erwarteten Wert der Inflationsrate nach einer bestimmten Zeit von 2023 bis 2024 darstellt.
- **Veränderungen in den Beiträgen** der verschiedenen Kategorien sind durch verschiedene Farben im Diagramm dargestellt.

**Quelle**: Die angegebenen Daten stammen vom Bureau of Labor Statistics (BLS) und einer Prognose der DZ BANK.

 

Die US-Inflationsrate ist bei winterlichen Temperaturen zum Jahresende 2022 weiter den Hang hinuntergerutscht: Nach 7,1% (J/J) im November betrug sie 6,5% (J/J) im Dezember. Besonders kräftig hat dabei der Rückgang der Energiepreise die Abwärtsfahrt der Inflation beschleunigt, denn die globalen Konjunktursorgen haben den Weltmarktpreis für Rohöl in der ersten Monatshälfte spürbar gedrückt. Dies kam den Verbrauchern beim Tanken zugute, der Benzinpreis sank im Dezember um mehr als 9% gegenüber dem Vormonat. Daneben profitierten die Verbraucher vor allem von spürbaren Preisnachlässen bei den industriellen Gütern: Die Gebrauchtwagenpreise gaben erneut kräftig nach, und der Einzelhandel gewährte teilweise deutliche Rabatte, um die Konsumnachfrage während des Weihnachtsgeschäfts zu stimulieren.

 

Dagegen legten die Dienstleistungspreise spürbar zu, was dem hohen Lohndruck geschuldet sein dürfte. Auch die Kosten fürs Wohnen stiegen weiter stark an – der aktuell abnehmende Preisdruck am Häusermarkt dürfte sich aufgrund der Erhebungsmethode erst in einigen Monaten bei dem gewichtigen Mietäquivalent der Eigennutzung von Wohnraum in der Inflationsstatistik bemerkbar machen. Bis dahin wirken noch die kräftigen Hauspreisanstiege vom letzten Jahr nach.

 

In den kommenden Monaten wird die US-Inflationsrate wohl insgesamt weiter abwärts tendieren. Allerdings dürfte die Abwärtsfahrt dabei an Schwung verlieren: Die Rabattschlacht im Einzelhandel sollte nach den Weihnachtsfeiertagen an Intensität verlieren. Außerdem dürfte der Rohölpreis mittlerweile seinen Boden gefunden haben und wieder anziehen. Damit drohen den US-Verbrauchern wieder höhere Kraftstoffpreise, die den Rückgang der Inflation bremsen. Die Fed wird also vorerst bei einem restriktiven Kurs bleiben müssen, denn die Teuerungsrate bewegt sich weiterhin weit über dem eigentlichen 2%-Inflationsziel.

 

-- Alexander Buhrow