Trübe Stimmung in Europa: Vorzieheffekte aus dem Handelskonflikt helfen nur kurzfristig

Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im Mai eingetrübt. Zwar zeigt sich die Industrie etwas lebhafter, die Tristesse unter den Dienstleistern überwiegt aber.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes (PMI – Purchasing Managers' Index) für den Euro-Raum zeigt. Dieser Index misst das Sentiment der Einkaufsmanager und gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Aktivität und das Vertrauen in der Industrielandschaft der Euro-Zone.

### Einzelheiten zum Diagramm:
1. **Titel:** "Sentiment der Einkaufsmanager rutscht weiter ab" - Dies deutet auf eine negative Entwicklung oder Abnahme des Optimismus hin.

2. **X-Achse:** Sie zeigt die Zeitachse von 2022 bis 2025.

3. **Y-Achse:** Sie ist in 'Indexpunkte' gemessen, wobei die "Wachstumsschwelle" bei 50 Punkten liegt. Ein Wert über 50 Punkten bedeutet Expansion, während ein Wert darunter Kontraktion anzeigt.

4. **Linien:** 
   - **Orange Linie:** Dies ist der Composite PMI für die Euro-Zone, der die Trends im Zeitverlauf darstellt.
   - **Gepunktete Linie bei 50 Punkten:** Diese Linie kennzeichnet die Wachstumsschwelle, die ein kritischer Punkt ist, um wirtschaftliche Expansion oder Kontraktion zu beurteilen.

5. **Trend:** Der Graph zeigt einen allgemeinen Abwärtstrend des PMI in dieser Zeitspanne, was darauf hindeutet, dass das Vertrauen der Einkaufsmanager in Bezug auf die wirtschaftliche Lage geschwunden ist.

6. **Quelle:** Das Diagramm basiert auf Daten von S&P Global und DB (Deutsche Bank), was auf eine fundierte Datenbasis hinweist. 

Dies spricht für eine stagnierende oder sogar rückläufige Wirtschaft in der Euro-Zone in diesen Jahren, laut der Einschätzung der Einkaufsmanager.

 

Der vorläufige S&P-Global-Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euroraum ist im April von 50,4 auf 49,5 Punkte gesunken. Damit liegt die Kennzahl erstmals seit Dezember 2024 wieder unter der neutralen Marke von 50 Punkten. Während sich der Index für die Industrie auf niedrigem Niveau etwas stabilisiert hat (49,4 Punkte nach zuvor 49,0 Punkten), sinkt die Stimmung im Dienstleistungsbereich mit 49,5 Punkten erstmals seit Februar 2024 unter die Schwelle von 50 Punkten.

 

Das Zoll-Moratorium der USA bis Anfang Juli scheint kurzfristig die Aktivität in der europäischen Industrie zu erhöhen. Laut S&P Global führen Vorzieheffekte zu einer steigenden Produktion. Zudem sind die Auftragseingänge nicht weiter gefallen. Dies könnte jedoch nur eine Momentaufnahme sein, da noch nicht absehbar ist, wie es mit den US-Zöllen gegenüber Europa nach Ablauf des Moratoriums am 8. Juli weitergeht. Die Verhandlungen verlaufen bislang nur schleppend.

 

Bedenklich stimmt hingegen die Entwicklung im Dienstleistungsbereich: Unter den Dienstleistern schwächt sich die Stimmung bereits seit Monaten ab. Die befragten Unternehmen berichten von rückläufigen Auftragseingängen und einer schrumpfenden Geschäftstätigkeit. Daher ist es kaum überraschend, dass sich die Geschäftserwartungen der Service-Unternehmen deutlich verschlechtern und laut S&P Global so pessimistisch ausfallen wie seit September 2022 nicht mehr.

 

Eine Beschleunigung der Konjunkturdynamik ist im zweiten Quartal somit nicht zu erwarten. Zwar scheint sich die Industrie des Euro-Raums etwas zu beleben, doch ein schwacher Dienstleistungssektor droht dies zu überlagern. Schwache Daten aus Deutschland und Frankreich ergänzen das Bild und signalisieren einen Konjunkturdämpfer für das Währungsgebiet.

-- Dr. Christoph Swonke