Auch 2025 dürfte ein ereignisreiches Jahr für die Kapitalmärkte werden

Ein Jahr mit zahlreichen positiven und weniger erfreulichen Ereignissen liegt hinter uns, und 2025 verspricht für die Finanzmärkte nicht minder spannend und ereignisreich zu werden.
 


Mit dem Sieg Donald Trumps wurden die Karten für die (globale) Konjunktur und die Finanzmärkte neu gemischt. Der Euro hatte gegenüber dem US-Dollar Ende 2024 das Nachsehen und beendete das Jahr bei Niveaus um 1,04 US-Dollar. Die Erwartung geringerer US-Zinssenkungen spielte dem Greenback in die Hände. Zeitgleich stiegen die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen, deren Sogwirkung sich auch die Bund-Renditen nicht entziehen konnten. Weder eine zerbrochene Ampelkoalition noch Rezessionssorgen noch Negativschlagzeilen aus der deutschen Automobilbranche konnten das Stimmungsbild beim DAX nachhaltig trüben. Tatsächlich erwirtschaften die im deutschen Leitindex gelisteten Unternehmen einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland, allein gut ein Viertel entfällt auf die Region Nordamerika. Folglich haben auch deutsche Unternehmen die Chance, von den geplanten Steuersenkungen in den USA merklich zu profitieren. Für Aufsehen sorgten im Schlussquartal 2024 auch der Goldpreis, der auf ein neues Allzeithoch bei 2.790 US-Dollar stieg, und der Bitcoin, der die 100.000-US-Dollar-Marke zeitweise hinter sich ließ.

 

2025 dürfte aus konjunktureller Sicht im Zeichen der Auswirkungen der Wirtschaftspolitik von Donald Trump stehen. Exportabhängige Ökonomien wie China und Deutschland sollten unter Trumps Zollpolitik besonders leiden. Obwohl das Wirtschaftswachstum in Deutschland träge bleibt, werden die zehnjährigen Bund-Renditen wohl in Richtung der 2,75%-Marke anziehen. Grund sind zum einen die US-Vorgaben. Angesichts eines hohen und weiter steigenden Haushaltsdefizits rechnen wir dort am langen Ende mit einem höheren Renditeniveau. Die Aufwärtsbewegung der Bund-Rendite sollte aber auch durch fiskalische Risiken auf deutscher Seite gestützt werden. Zwar können steigende Renditen für US-Staatsanleihen temporär Rücksetzer an den (US)Aktienmärkten auslösen, dennoch bleiben wir für die globalen Indizes positiv gestimmt. In Kombination mit robusten Unternehmensgewinnen und weiteren Impulsen durch das Thema KI dürften die Aktienindizes auf beiden Seiten das Atlantiks zulegen. Während wir dem Rohölpreis der Sorte Brent nicht mehr als eine volatile Seitwärtsbewegung zutrauen, sollte die Feinunze Gold Ende 2025 bei 3.100 US-Dollar notieren – und dies bei einem zunächst noch weiter aufwertenden US-Dollar. Der Bitcoin dürfte die Anleger auch 2025 in Atem halten. Bei aller aktuellen Euphorie rund um die neue US-Regierung könnten weiter steigende Anleiherenditen zumindest zu einem Stolperstein für Bitcoin und Co. werden.

 

Einen detaillierteren Blick auf die Entwicklungen des Schlussquartals 2024 und den Ausblick für 2025 finden Sie hier.

 

-- Christoph Müller