Einkaufsmanagerbefragung: Es geht abwärts

Die Stimmung der Einkaufsmanager im Euro-Raum hat sich im November eingetrübt. Der bislang stützende Dienstleistungsbereich beginnt zu schwächeln, was für die Konjunkturperspektiven bedenklich ist.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes (PMI) für die Industrie und den Dienstleistungssektor im Euro-Raum von 2021 bis 2024 zeigt. Es ist zu erkennen, dass die Stimmung im Dienstleistungsbereich deutlich nachgibt, während der industrielle PMI ebenfalls Schwankungen zeigt.

**Details des Diagramms:**

1. **Achsenbeschriftung**:
   - Die x-Achse zeigt den Zeitraum von 2021 bis 2024.
   - Die y-Achse repräsentiert die Indexpunkte, wobei die Wachstumsschwelle bei 50 Punkten liegt.

2. **Linien**:
   - **Blaue Linie (PMI Industrie EMU)**: Zeigt die Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes für die Industrie im Euro-Raum. Diese Linie weist Schwankungen auf, bleibt jedoch über der Wachstumsschwelle.
   - **Orange Linie (PMI Service EMU)**: Darstellung des Einkaufsmanagerindexes für den Dienstleistungssektor. Die Linie fällt im Laufe der Zeit deutlich ab.

3. **Wachstumsschwelle**: Die gestrichelte Linie markiert die Wachstumsschwelle bei 50 Punkten, von der aus wirtschaftliches Wachstum oder Schrumpfung beurteilt wird.

**Interpretation:**

- **Dienstleistungssektor:** Der Rückgang unter der Wachstumsschwelle deutet auf ein Schrumpfen des Dienstleistungsbereichs im Euro-Raum hin.
- **Industriesektor:** Obwohl leicht schwankend, bleibt dieser über der Wachstumsschwelle, was ein fortwährendes, wenn auch möglicherweise schwaches Wachstum anzeigt.

**Quelle**: Die Grafiken stammen von "S&P Global", präsentiert von "DB BANK".

 

Der S&P Global Composite Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum ist im November um 1,9 Punkte auf 48,1 Indexpunkte und damit wieder unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen. In beiden Teilsektoren - Dienstleistungen und Industrie - trübte sich die Stimmung ein, wobei der Rückgang bei den Dienstleistern diesmal so deutlich ausfiel, dass der Index erstmals seit zehn Monaten wieder unter die Wachstumsschwelle rutschte. Der Index für die Industrie bewegt sich dagegen bereits seit Juli 2022 in Bereichen unterhalb der 50-Punkte-Marke. 

 

Vor allem die anhaltende Nachfrageschwäche macht der Wirtschaft im Euro-Raum zu schaffen. Die vorsichtige Hoffnung, dass mit der Wahl von Donald Trump und der Aussicht auf US-Importzölle die Nachfrage in der Industrie vorzeitig stärker anziehen würde, wurde zumindest bislang enttäuscht. Die Einkaufsmanager in der Industrie melden weiterhin eine rückläufige Nachfrage und schrumpfende Auftragsbestände. Bedenklich stimmt, dass der Dienstleistungssektor Schwächen zeigt, denn bislang haben die Dienstleister eine stärkere Abschwächung der EWU-Konjunktur verhindert. Für das Schlussquartal 2024 ist auf Basis der bisher vorliegenden Daten nur mit einer schwachen Konjunkturdynamik zu rechnen, auch weil bei den wirtschaftlichen Schwergewichten Deutschland und Frankreich keine Stimmungswende in Sicht ist.

 

In Deutschland sank der Composite-Index um 1,3 Punkte auf 47,3 Punkte. Während der Teilindex für die Industrie kaum von der Stelle kam, gab das Stimmungsbarometer im Dienstleistungssektor deutlich nach.  Einziger Lichtblick sind die leicht verbesserten Geschäftserwartungen. Laut S&P Global ist dies auf die Hoffnung der Unternehmen auf mehr wirtschaftspolitische Unterstützung nach den Neuwahlen im kommenden Jahr zurückzuführen.

 

In Frankreich haben sich die Konjunkturaussichten laut S&P Global deutlich verfinstert. Ähnlich wie in Deutschland ist der Gradmesser für die Industrie tief im roten Bereich. Sorgen bereiten vor allem die Dienstleister. Nach einem positiven Olympiaeffekt im dritten Quartal 2024 verliert der Dienstleistungsindex zunehmend an Boden und liegt mit 45,7 Punkten fast so niedrig wie sein Pendant in der Industrie. Ähnlich schlecht war die Stimmung zuletzt Anfang 2021 während der Corona-Pandemie.

 

-- Dr. Christoph Swonke