Gold-Prognoseupdate: Kein Ende der Aufwärtsbewegung in Sicht

Aufgrund eines sehr volatilen Umfelds haben wir unsere Goldpreis-Prognose angehoben. Langfristig dürfte der Goldpreis die Marke von 2.800 USD erreichen.
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die sich mit den Trends in den Goldreserven und den Goldpreisen befassen:

### 1. Links: Goldreserven ausgewählter Schwellenländer
- **Titel**: "Schwellenländer erhöhen ihre Goldreserven"
- **Details**:
  - Es zeigt die Indexentwicklung der Goldkäufe einiger ausgewählter Notenbanken von Schwellenländern. 
  - Die abgebildeten Länder sind Russland, China, Brasilien, Indien, Polen und die Türkei.
  - Der Zeitraum, den das Diagramm abdeckt, erstreckt sich von 2018 bis 2023.
  - Das Diagramm demonstriert, dass einige Länder, insbesondere die Türkei und China, ihre Goldreserven erheblich erhöht haben.

### 2. Rechts: Prognose der Goldpreise
- **Titel**: "Kein Ende der Aufwärtsbewegung in Sicht"
- **Details**:
  - Es veranschaulicht die historische und prognostizierte Entwicklung des Goldpreises in USD pro Unze.
  - Der abgebildete Zeitraum reicht von 2021 bis 2026, wobei ein kontinuierlicher Anstieg des Goldpreises zu sehen ist.
  - Die DZ BANK-Prognose deutet auf einen weiteren Anstieg hin, wobei in der Zukunft einige markierte Punkte für die Jahre 2023 bis 2026 platziert sind.

### Gesamtbotschaft
- Beide Diagramme zusammen deuten darauf hin, dass Schwellenländer aktiv ihre Goldreserven aufstocken und der Goldpreis weltweit weiter steigen könnte. Dies kann ein Hinweis auf wachsendes Vertrauen in Gold als sichere Anlage in volatilen globalen wirtschaftlichen Zeiten sein. Die Datenquellen des Bildes sind der World Gold Council und DZ BANK.


Während von der Angebotsseite keine Impulse für den Goldmarkt ausgehen, erhielt das Preisniveau in der jüngeren Vergangenheit von der Nachfrageseite und hier insbesondere von staatlichen Institutionen Rückenwind. Diese erhöhte Nachfrage nach dem Edelmetall vonseiten der Zentralbanken spiegelt die Suche nach einem Stabilitätsmechanismus in Zeiten hoher geopolitischer Unsicherheit wider, in denen „Blockbildung“ und De-Globalisierung Bestand einer neuen Realität sind. Ein weiteres Motiv ist der konkrete Wunsch einiger Nationen, ihre Währungsreserven unabhängiger vom US-Dollar und Euro zu gestalten. Gerade die Erfahrungen der russischen Notenbank zu Beginn des Ukraine-Krieges dürften in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, wurden ihre üppigen in EUR- und USD-denominierten Währungsreserven doch von den Regierungen in den USA und der EU gesperrt.


Neben öffentlichen Anlegern erfreute sich Gold in den vergangenen Monaten auch wieder zunehmender Beliebtheit unter Privatanlegern. Die phasenweise sehr hohe Inflation dürfte hier ebenso ihren Beitrag geleistet haben wie die geopolitischen Krisenherde, darunter der andauernde Krieg in der Ukraine, der militärische Konflikt im Nahen Osten und die Spannungen zwischen den USA und China. Schließlich genießt das gelbe Edelmetall weiterhin den Ruf als ultimativer Sicherer Hafen in Krisenzeiten und gilt weiterhin als Schutz vor übermäßiger Inflation.

 

Darüber hinaus profitiert Gold als nicht verzinstes Anlagevehikel von den Aussichten auf fallende Leitzinsen und Anleiherenditen, da die Opportunitätskosten des Haltens von Gold hierdurch sinken. Die bereits von der EZB begonnene Zinswende, die die US-Notenbank Fed im September 2024 einläuten dürfte, wird sich in den nächsten Quartalen in insgesamt niedrigeren Renditeniveaus am Geld- und Anleihemarkt widerspiegeln. Dauerhaft niedrigere Zinsen dürften die Goldnachfrage stützen – insbesondere vonseiten privater Anleger.

 

Auf kurze Sicht dürfte sich der Goldpreis zwar zunächst eine Verschnaufpause gönnen und seitwärts tendieren. Aufgrund des anhaltend goldfreundlichen Umfelds gestehen wir dem Edelmetall aber spürbares Aufwärtspotenzial auf Jahressicht zu. Bis in die Region um 2.800 USD dürften die öffentliche, aber auch die private Nachfrage das Preisniveau klettern lassen.

 

-- Thomas Kulp