Wirtschaftsleistung in Deutschland sinkt im Jahr 2023 um 0,3%

Für die deutsche Wirtschaft war 2023 insgesamt ein schwieriges Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt ist nach ersten vorläufigen Berechnungen um 0,3% gegenüber dem Vorjahr gesunken.
 

Das Bild stellt ein Balkendiagramm dar, das den prozentualen jährlichen Zuwachs oder Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2018 bis 2023 zeigt. Hier ist die detaillierte Beschreibung:

- **2018**: Das BIP zeigt einen Anstieg von 1,0% im Vergleich zum Vorjahr.

- **2019**: Das BIP wächst weiter, allerdings moderater um 1,1%.

- **2020**: Es gibt einen starken Rückgang des BIP um -3,8%, der deutlich im Diagramm mit einem roten Balken dargestellt wird. Dies ist vermutlich aufgrund der globalen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie.

- **2021**: Das Jahr zeigt eine starke Erholung mit einem Zuwachs von 3,2%.

- **2022**: Das Wachstum des BIP setzt sich fort, jedoch abgeschwächt mit einem Anstieg von 1,8%.

- **2023**: Das BIP verzeichnet einen leichten Rückgang um -0,3%, was im Diagramm ebenfalls in roter Farbe dargestellt ist. 

Insgesamt verdeutlicht das Diagramm die Fluktuationen im wirtschaftlichen Wachstum Deutschlands in den letzten Jahren und hebt insbesondere die Auswirkungen der Pandemie im Jahr 2020 hervor.


Der Anfang des Jahres 2023 war im Wesentlichen durch die hohe Inflation und die anhaltende Energiekrise geprägt. Die gestiegenen Energiepreise als Folge des Ukraine-Kriegs und die angespannte Lieferkettensituation sorgten dafür, dass die Inflationsrate Anfang 2023 immer noch sehr hoch ausfiel. Mit der Beruhigung der Energiepreise im Jahresverlauf und einer schrittweisen Entspannung der Lieferketten hat der Inflationsdruck dann immer mehr nachgelassen. Dennoch war die Inflationsrate von jahresdurchschnittlich 5,9% (VPI) für die Konjunktur ein Bremsfaktor, genauso wie die gestiegenen Zinsen. Vor allem deswegen ging das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um 0,3% gegenüber dem Vorjahr zurück.

 

Die hohe Inflation schmälerte die Kaufkraft der privaten Haushalte und die Industrie litt unter einer rückläufigen Nachfrage. Die energieintensiven Bereiche drosselten aufgrund des hohen Energiepreisniveaus die Produktion. Außerdem ging auch die Energieproduktion selbst wegen Einsparmaßnahmen und der Abschaltung der letzten AKWs spürbar zurück. Die hohen Zinsen und die gestiegenen Baupreise dämpften die Bauinvestitionen. Da die Importe stärker zurückgingen als die Exporte, stützte der Außenbetrag das Bruttoinlandsprodukt, genauso wie die Ausrüstungsinvestitionen, die von verstärkten Käufen von E-Autos profitierten. Deren Förderung wurde im September 2023 beendet.

 

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bewegte sich in den einzelnen Quartalen nahe der Nulllinie. Im Schlussquartal ist die Wirtschaftsleistung auf Basis vorläufiger Daten um 0,3% gesunken. Dies deuteten die für Oktober und November vorliegenden Daten wie die schwache Industrieproduktion oder die rückläufigen Einzelhandelsumsätze bereits an. Auch die Stimmung der Unternehmen, gemessen am ifo Geschäftsklima, erhielt im Dezember einen Dämpfer. Damit hat sich die Schwäche der deutschen Wirtschaft zum Jahresende 2023 verschärft. Im noch jungen Jahr 2024 dürfte die deutsche Wirtschaft ihre Schwäche nur schrittweise überwinden. Wir rechnen mit einer zaghaften wirtschaftlichen Verbesserung und einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im Jahresdurchschnitt um 0,5%.

 

-- Dr. Christoph Swonke