Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal betätigt – Keine Erholung im Schlussquartal zu erwarten

Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal leicht gesunken. Während die privaten Konsumausgaben sanken, stützten die Ausrüstungsinvestitionen. auch aufgrund eines Sondereffekts. Im vierten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung erneut zurückgehen.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) über mehrere Quartale zeigt, mit besonderem Fokus auf das dritte Quartal 2023. 

### Details des Diagramms:

1. **Zeitachse:**
   - X-Achse repräsentiert die Zeit in Quartalen (Q1 2022 bis Q3 2023).

2. **BIP-Veränderungen:**
   - Zeigt die Quartalsveränderung des BIP in Prozent.
   - Die schwarze Linie visualisiert den Trend des BIP-Wachstums oder -Rückgangs.

3. **Wachstumsbeiträge:**
   - Balken mit verschiedenen Farbcodierungen, die die einzelnen Wachstumsbeiträge zum BIP darstellen:
     - **Privater Konsum** (grau)
     - **Staatskonsum** (blau)
     - **Investitionen** (orange)
     - **Außenbeitrag** (hellblau)
     - **Lager** (rot)
   - Die Höhe jedes Balkens stellt den Beitrag jedes Sektors im jeweiligen Quartal dar.

### Interpretation des Bildes:
- **Q3 2023 Rückgang:**
  - Im dritten Quartal 2023 wird ein Rückgang von -0,1 % verzeichnet.
- **Insgesamt Volatile Veränderung:**
  - Die einzelnen Quartale zeigen im Verlauf der dargestellten Zeit sowohl Wachstums- als auch Rückgangsperioden.
- **Verändernde Beiträge:**
  - Unterschiedliche Sektoren tragen in variierenden Maßen zum Wachstum oder Rückgang bei, was in der unterschiedlichen Größe der farblich markierten Bereiche ersichtlich ist.

### Hintergrund:
- Diese Art von Diagramm wird genutzt, um ökonomische Trends zu analysieren und zu verstehen, welche Faktoren am meisten Einfluss auf die wirtschaftliche Leistung eines Landes haben können. Hier wird konkret auf die wirtschaftliche Lage Deutschlands geachtet.

 

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um -0,1% zurückgegangen. Damit wurde das Ergebnis der Schnellschätzung vom 30.10. vom Statistischen Bundesamt bestätigt. Bereits in den Vorquartalen hatte die Wirtschaftsleistung mehr oder weniger stagniert. Die Schwächephase der deutschen Wirtschaft mit einem Wirtschaftswachstum nahe der Nulllinie setzt sich somit vorerst weiter fort.

 

Zwischen Juli und September belasteten die privaten Konsumausgaben Konjunkturdynamik. Sie gaben zum Vorquartal um 0,3% nach. Leicht positiv trugen die Konsumausgaben des Staates mit einem Zuwachs von 0,2% zum Quartalsergebnis bei. Die Investitionen in Ausrüstungen (+1,1%) stiegen dagegen kräftig, auch die Bauinvestitionen verbesserten sich (+0,4%). Daneben stützte der Außenbeitrag stützte die Wirtschaftsleistung, aber nur weil die Importe stärker sanken als die Exporte. Kräftig im Minus war dagegen der Beitrag der Lagerkomponente aus.

 

Der Rückgang der privaten Konsumausgaben überrascht vor dem Hintergrund der hohen Inflation nicht, genauso wie die schwachen Außenhandelszahlen. Das starke Plus bei den Ausrüstungsinvestitionen dürfte zum Teil auf das Ende der Förderung für gewerbliche zugelassene Elektroautos zurückzuführen sein. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts stieg die Anzahl der gewerblichen Neuzulassungen im August um 51,2% zum Vorjahresmonat. Die Förderung lief aber zum 1. September aus. Mit einem erneuten starken Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen ist im Schlussquartal daher nicht zu rechnen.

 

Für das laufende Schlussquartal ist nicht mit einer Erholung zu rechnen. Zwar haben sich umfragebasierte Frühindikatoren wie das ifo Geschäftsklima oder der ZEW-Index zuletzt nach zuvor mehreren Rückgängen leicht verbessert, allerdings nur auf niedrigem Niveau. Eine echte Trendwende ist dies noch nicht. Industrieproduktion und Einzelhandel sind zuletzt spürbar gesunken und der Warenaußenhandel hat sich abgeschwächt. Die Wirtschaft startet mit wenig Schwung in das Schlussquartal 2023.

 

Wir rechnen mit einem erneuten Rückgang des BIP im Schlussquartal 2023 und erst zu Beginn des kommenden Jahres mit einer moderaten Konjunkturerholung.

 

-- Dr. Christoph Swonke