Einkaufsmanagerumfrage im Euro-Raum: Rezession zum Jahresende 2023

Leichte Verbesserungen der Einkaufsmanagerindizes im Euro-Raum ändern nichts an der schwierigen Situation. Die schwache Nachfrage belastet weiterhin. Dem Euro-Raum droht eine Rezession.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes (PMI – Purchasing Managers' Index) für den Euro-Raum von 2021 bis zur zweiten Jahreshälfte 2023 zeigt.

**Details des Diagramms:**

1. **Indexpunkte:** Der PMI wird in Indexpunkten angegeben und stellt die wirtschaftliche Aktivität und das Vertrauen der Einkaufsmanager dar.

2. **Skala:** Die Y-Achse zeigt die Indexpunkte von 40 bis 65, während die X-Achse die Zeitspanne von 2021 bis 2023 abdeckt.

3. **Komponenten:** 
   - _Composite PMI EWU (Europäische Wirtschafts-Union):_ Der PMI wird als Übersichtslinie abgebildet, welche die verschiedenen Branchen im Euro-Raum zusammenfasst.
   - _Wachstumsschwelle:_ Eine horizontale Linie markiert die Grenze zwischen Wachstum und Rezession, typischerweise bei 50 Punkten.

4. **Trend:** Der Verlauf zeigt zunächst eine Erhöhung über die Wachstumsgrenze, gefolgt von einem Rückgang und leichten Schwankungen. In der zweiten Jahreshälfte 2023 befindet sich er unter der Schwelle von 50 Punkten, was auf eine Rezession hinweist.

5. **Interpretation:** Ein Wert über 50 Punkten signalisiert wirtschaftliches Wachstum, während ein Wert unterhalb von 50 auf eine wirtschaftliche Schrumpfung hinweist. Der Rückgang unterhalb dieser Grenze in der zweiten Jahreshälfte 2023 wird als Indikator einer wirtschaftlichen Rezession interpretiert.

### Kontext:

PMI-Indizes sind wichtige Indikatoren für Wirtschaftsanalytiker und Investoren, um die künftigen wirtschaftlichen Bedingungen zu verstehen. Sie beziehen sich auf neue Aufträge, Produktionsniveaus, Lagerbestände, Beschäftigungswerte, Liefergeschwindigkeiten und Preistrends, die von Einkaufsmanagern gemeldet werden.


Die Stimmung der Einkaufsmanager im Euro-Raum bleibt im November trotz einer leichten Verbesserung getrübt. Eine konjunkturelle Wende ist angesichts der Umfragewerte derzeit noch nicht in Sicht. Gleichzeitig zeichnet sich ein anhaltend hoher Preisdruck im Dienstleistungssektor ab. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Schlussquartal erneut sinken. Damit wird eine Rezession immer wahrscheinlicher.

 

Zur Mitte des vierten Quartals bleibt die konjunkturelle Situation im Euro-Raum weiterhin schwierig. Der Composite Einkaufsmanager-Index von S&P Global ist im November zwar leicht von 46,5 auf 47,1 Punkte angestiegen. Mit einem Niveau weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten steht das Signal aber auf Rezession im Währungsgebiet.

 

Die Auftragseingänge sind laut S&P Global weiterhin stark rückläufig. Die Folge sind nach Angaben der Einkaufsmanager schrumpfende Auftragsbestände. Um Überkapazitäten zu vermeiden, sinken die Beschäftigungsabsichten in der Industrie. Aufgrund gestiegener Lohnkosten sind die Verkaufspreise im Dienstleistungssektor gestiegen, während die Industrie von Preisrückgängen berichtet. Die Bewertung der Geschäftsaussichten wird von S&P Global allenfalls als moderat positiv bezeichnet.

 

Auch die Einschätzungen der deutschen Einkaufsmanager haben sich im November leicht verbessert. Der Composite-Index stieg um 1,2 Punkte auf 47,1 Indexpunkte. Sowohl bei den Dienstleistern als auch im verarbeitenden Gewerbe stiegen die jeweiligen Werte, beide blieben aber unter der Wachstumsschwelle. In Frankreich hingegen verschlechtert sich die Stimmung erneut, wenn auch nur leicht. Der Composite-Index verliert 0,1 Punkte und erreicht im November einen Stand von 44,5 Punkten. Während der Index für die Industrie leicht sinkt, stabilisiert sich der Index für den Dienstleistungssektor.

 

-- Dr. Christoph Swonke