Schwarze Schwäne und die Risiken von Morgen: Was könnte schief gehen in 2024?

Selten war es so (erschreckend) einfach, eine Liste von Risikoszenarien zu erstellen. Wichtig ist jedoch auch die Erkenntnis, dass nicht jedes Risiko automatisch ein schwarzer Schwan ist.

 

Quelle: ChatGPT, DZ BANK

 

In der Welt der Finanzen ist der Begriff "Schwarzer Schwan" ein Synonym für unvorhersehbare, seltene Ereignisse mit weitreichenden Folgen. Der Ausdruck wurde in den 2000er Jahren von Nassim Taleb geprägt. Das Wortspiel geht auf das alte westliche Klischee zurück, dass alle Schwäne weiß seien – bis zur Entdeckung schwarzer Schwäne, die das Gegenteil bewiesen.

 

Die globalen Rahmenbedingungen ändern sich manchmal sehr rasch und nicht immer zum Besseren. Die Corona-Pandemie hat das ebenso klar vor Augen geführt wie die geopolitischen Krisenherde der vergangenen Jahre. Derartige Ereignisse zu prognostizieren, ist äußerst schwierig. Unabhängig davon ist es von Bedeutung, mögliche Krisenherde mit größerer Tragweite im Auge zu behalten, angefangen bei sich abrupt ändernden Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten über neue politische Weichenstellungen bis hin zu (potenziellen) militärischen Konflikten.

 

Die nachfolgende - mutmaßlich nicht vollständige – Liste ist das Ergebnis unseres Brainstormings der Dinge, die in 2024 schief gehen und dadurch zu sogenannten Prognoserisiken werden könnten. Also zu Umständen, die unsere eigentlich moderat positiven Prognosen bezüglich Konjunktur & Kapitalmärkten im Nachhinein als unzutreffend oder sogar massiv daneben dastehen lassen würden. Deswegen beginnen sie auch alle mit „T“ (von englisch „Threat“ = Gefahr). Uns ist wichtig zu betonen, dass die Reihenfolge der Auflistung dieser Risiken weder eine Einschätzung ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit noch ihrer potenziellen Auswirkungen darstellt und auch keine Gewichtung der Risiken untereinander impliziert.

 

Teheran eskaliert: Ein Konflikt mit Iran könnte zu steigenden Energiepreisen führen. Dies hätte weitreichende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, einschließlich potenzieller Lieferengpässe bei Rohöl und Flüssiggas sowie einem Anstieg der Inflation.

 

Treasuries: Ein Nachfrageeinbruch bei US-Staatsanleihen könnte zu einem Zinsanstieg führen. Dies würde die Schuldentragfähigkeit der USA und anderer Staaten belasten und könnte die globale Wirtschaft beeinträchtigen.

 

Trump kehrt zurück ins Weiße Haus: Sollte Donald Trump erneut US-Präsident werden, könnten Unsicherheiten in den internationalen Beziehungen und potenzielle neue Handelskonflikte die globale Wirtschaft belasten.

 

Trade conflict: Verschärfte Handelsbeziehungen, insbesondere zwischen den USA, China und Europa, könnten zu Lieferkettenproblemen und weltweit steigenden Preisen führen.

 

Taiwan vs. Peking: Ein militärischer Konflikt um Taiwan könnte weitreichende geopolitische und wirtschaftliche Folgen haben, einschließlich der Gefahr einer direkten Konfrontation zwischen den USA und China.

 

Tiefer Winter: Eine Gasmangellage in Europa, möglicherweise durch einen kalten Winter und Lieferengpässe verschärft, könnte soziale Spannungen und ökonomische Belastungen mit sich bringen.

 

Trennung: Politische Instabilität in Deutschland, insbesondere ein mögliches Ende der Ampel-Koalition, könnte zu Unsicherheiten auf den Finanzmärkten und steigenden Renditen an den Staatsanleihemärkten führen.

 

Eine ausführliche Beschreibung dieser Risiken finden Sie in unserer Publikation HIER.

 

                                                                                                                                                                                                                                          --  Michael Kopmann


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