Droht spanischen KMU ABS ein Hitzschlag?

Der Klimawandel belastet zunehmend die Weltwirtschaft. Die Ratingagentur Moody’s warnt vor Auswirkungen auf den Verbriefungsmarkt.
 


Mit einer Hitzewelle, wie sie Europa seit 2003 nicht mehr erlebt hat, geraten spanische Kredite zunehmend unter Druck. Im Jahr 2023 erreichte die Hitzewelle in Italien, Griechenland und Spanien ein Rekordniveau.

Ein Großteil der verbrieften Kredite spanischer Banken konzentriert sich auf die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Sektoren und Regionen. Dies steigert das Risiko von Ausfällen und einer Verschlechterung der Kreditqualität. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Dürren und Hitzewellen in Spanien erhöhen das Verzugs- und Ausfallrisiko bei Verbriefungen von Krediten an kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU). Besonders betroffen sind der Tourismus- und Bausektor sowie die Landwirtschaft.

Die größten KMU-ABS-Transaktionen in der Region Spanien weisen Risikoprofile auf, die von Moody’s entweder als „neutral bis niedrig“ oder als „stark negativ“ eingestuft werden. Dabei weist die Ratingagentur darauf hin, dass die letztendlichen Auswirkungen von Klimarisiken auf spanische KMU ABS in die Bewertung einfließen, jedoch einerseits stark von der Wirksamkeit politischer Maßnahmen und andererseits von der Anpassungsfähigkeit kleinen und mittelgroßen spanischen Unternehmen an ein sich veränderndes Klima abhängen.

 

Das CEDIM weist darauf hin, dass das Risiko extremer Wetterereignisse für alle südeuropäischen Länder besteht, sodass eine Streuung der Investitionen innerhalb Südeuropas keine signifikante Risikominderung bewirken würde. Wir schließen nicht aus, dass Moody’s oder andere Ratingagenturen in naher Zukunft weitere Berichte zu Klimarisiken für andere Länder und/oder ABS-Sektoren veröffentlichen werden.

-- Huruy Tesfazion


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