DAX & Co. – positives Halbjahresfazit vor der nächsten Berichtssaison

Das erste Halbjahr 2023 dürften die Aktienmärkte in positiver Erinnerung behalten. Eine Garantie für weitere dynamische Kursgewinne ist dies jedoch nicht.  
 


Das erste Halbjahr 2023 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Die weltweiten Aktienmärkte dürften diesen Zeitraum in positiver Erinnerung behalten. Während die europäischen Aktienmärkte die stolzen Gewinne aus dem ersten Quartal leicht ausbauen konnten, legte der S&P 500 noch einmal kräftig zu. Dem DAX gelang es im Juni sogar, ein neues Allzeithoch zu verzeichnen. Unter dem Strich steht für alle drei Indizes ein Plus von rund 15% in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Seit Beginn des Jahrtausends gab es mit 2019 und 2021 lediglich zwei Jahre, die zwischen Januar und Ende Juni ähnlich positive Werte aufweisen.

 

Neben den Hoffnungen auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung in China nach dem Ende der Null-Covid-Politik Pekings und der Aussicht auf ein zumindest näher rückendes Ende der Leitzinserhöhungen weltweit bedeutender Zentralbanken waren es vor allem die Gewinne der in den Indizes vertretenen Unternehmen, die zu der erfreulichen Kursentwicklung beigetragen haben. Ein ums andere Mal wurden die Einschätzungen der Analysten teils deutlich übertroffen. Nach Angaben von Bloomberg verfehlten im ersten Quartal dieses Jahres nur drei europäische Aktienunternehmen im Euro Stoxx 50 die in sie gesetzten Erwartungen. Rund zehn Mal so viele konnten hingegen positiv überraschen. Beim DAX enttäuschten sechs Gesellschaften die Analystenschätzungen, während 28 Unternehmen besser abschnitten. Beim S&P 500 ergibt sich ein vergleichbares Bild. Im vierten Quartal 2022 und im ersten Dreimonatszeitraum dieses Jahres gelang es etwa 70% bzw. fast 80% der vertretenen Aktienunternehmen, bessere Zahlen zu berichten, als dies im Vorfeld erwartet wurde.

 

Die Berichtssaison für das zweite Quartal dieses Jahres steht bereits in den Startlöchern. Fraglich ist, ob und inwieweit es den Unternehmen erneut gelingen kann, die vorherrschenden Analystenerwartungen zu übertreffen. Unabhängig davon darf indes bezweifelt werden, dass selbst eine robuste Berichtssaison nachhaltige positive Impulse für die Aktienmärkte auslösen wird. Vor allem die unseres Erachtens in der zweiten Jahreshälfte drohende Rezession in den USA hat das Potenzial, die Stimmung an den weltweiten Aktienmärkten auf Sicht der kommenden Wochen und Monate zu belasten.

 

-- Sören Hettler


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