Bank Lending Survey: Verknappung der Bankkredite im Euroraum

Der schnelle Anstieg der Kreditzinsen und Verschärfungen von Kreditvergaberichtlinien machen sich zunehmend im Neugeschäft der Banken und in mangelndem Wachstum ihrer Kreditbestände bemerkbar. Vor allem der Einbruch im Bereich der privaten Immobilienkredite belastet die Konjunktur.
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die die Angebots- und Nachfrageentwicklungen im Bereich der Immobilienwirtschaft veranschaulichen.

### Linkes Diagramm: "Angebot und Nachfrage im priv. Wohnungsbereich"
- **Y-Achse**: Erwartete Veränderung der Nachfrage und des Angebots der nächsten drei Monate. 
- **X-Achse**: Zeitachse, die verschiedene Zeitpunkte von 2015 bis 2023 zeigt.
- **Linien**:
  - **Blaue Linie**: Darstellung der Angebotsveränderung.
  - **Orange Linie**: Darstellung der Nachfrageveränderung.
- Das Diagramm zeigt Schwankungen über die Jahre, mit starken Ausschlägen an bestimmten Punkten der Zeit.

### Rechtes Diagramm: "Angebot und Nachfrage priv. Immob. Bestandsbau"
- **Y-Achse**: Erwartete Veränderung der Nachfrage und des Angebots der nächsten drei Monate. 
- **X-Achse**: Zeitachse, erneut mit Zeitintervallen von 2006 bis 2023.
- **Linien**:
  - **Blaue Linie**: Angebotsveränderung im Bestandsbau.
  - **Orange Linie**: Nachfrageveränderung im Bestandsbau.
- Dieses Diagramm zeigt ebenfalls signifikante Schwankungen in der Entwicklung der Nachfrage und des Angebots über die Jahre.

### Text
- Unterhalb der Diagramme befinden sich Erläuterungen zur Interpretation der Daten, einschließlich der Darstellung der Erwartungshaltung hinsichtlich der Marktentwicklung in den kommenden Monaten.
- Es wird erwähnt, welche Quellen die Basis für die dargestellten Daten bilden (z.B., Länder Banken Survey der Bundesbank).

Insgesamt geben die Diagramme einen Überblick über die historischen und erwarteten Entwicklungen des Angebots und der Nachfrage im Wohnungsbereich und Bestandsbau, abgestützt auf Umfragedaten und Analysen. Sie sollen helfen, den Immobilienmarkt besser zu verstehen und zukünftige Trends vorauszusehen.

Wie aus der April-Befragung der Banken durch die EZB (Bank Lending Survey) hervorgeht, bleiben die Märkte für Bankkredite im Euroraum angespannt. Auch wenn der Anteil der Banken, die Verschärfungen ihrer Kreditrichtlinien in den nächsten Monaten planen, im Vergleich zur Januar-Befragung etwas zurückgegangen ist, bleiben die Kreditinstitute restriktiv. Außerdem erwarten die Banken mehrheitlich eine weiter schrumpfende Kreditnachfrage der Firmenkunden und bei den privaten Immobilienkrediten.

 

Dabei war in den zurückliegenden Monaten schon eine spürbare Wachstumsabschwächung der Kreditbestände im Euroraum zu beobachten. Das gilt für private Immobilienkredite und für Firmenkundenkredite, die im letzten Jahr durch Unterstützungskredite für die von der Energiekrise betroffenen Unternehmen noch stark gestiegen waren. Das abgebremste Kreditwachstum betrifft nicht nur den Euroraum insgesamt, sondern auch alle großen Mitgliedsstaaten. In Italien und Spanien stagnieren oder schrumpfen die Bestände bereits.

 

Neben Verschärfungen der Kreditvergaberichtlinien durch die Banken belastet auch der schnelle Zinsanstieg den Markt für Bankkredite. Vor allem das Neugeschäft mit privaten Wohnungsbaukrediten ist unter der Last höherer Zinsen eingebrochen. Lag der durchschnittliche Effektivzinssatz im Neugeschäft mit privaten Immobilienkrediten im Euroraum Anfang 2022 noch bei 1,3%, stieg er bis Februar 2023 auf über 3,5%. Die Vervielfachung der Zinsbelastung macht den Eigenheimerwerb für viele private Haushalte unerschwinglich. So wurde im Februar dieses Jahres knapp 40% weniger Volumen an neuen Immobilienkredite vergeben als ein Jahr zuvor. Unter den Finanzierungsengpässen leiden insbesondere die Wohnungsbauinvestitionen, die zudem mit spürbar höheren Baupreisen kämpfen. Eine schnelle Entspannung der Lage ist nicht absehbar. Die Belastung für die Konjunktur hält an.

 

-- Michael Stappel