USA: Die Inflation hat einen langen Atem

Im Januar zogen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat wieder spürbar an. Der Rückgang der Jahresteuerungsrate hat sich dadurch deutlich verlangsamt. Die Fed dürfte den Leitzins im März erneut anheben.

 

 

Schon seit Sommer 2022 geht die US-Inflationsrate runter. Auch zu Jahresbeginn 2023 sank die Jahresteuerungsrate – von 6,5% (J/J) im Dezember 2022 auf 6,4% (J/J) im Januar. Der Rückgang fiel damit allerdings wesentlich seichter aus als in den Monaten zuvor. Der Grund: Gegenüber dem Vormonat zogen die Preise im Januar saisonbereinigt mit +0,5% (M/M) wieder stark an.

 

Während in den letzten Monaten die Benzinpreise angesichts der globalen Konjunktursorgen kräftig gefallen waren und damit die Inflationsrate abwärts zogen, legten sie im Januar gegenüber dem Vormonat wieder spürbar zu. Auch die Dienstleistungen verteuerten sich deutlich, vor allem die Mieten für Wohnraum und das für Eigenheimbewohner ermittelte Mietäquivalent sorgen noch für einen hohen Preisdruck. Die abnehmende Dynamik der Häuserpreise wird sich wohl erst mit einiger Verzögerung in der Inflationsstatistik bemerkbar machen. Die Preise für industrielle Güter stiegen gegenüber Dezember saisonbereinigt hingegen nur leicht an. Ein preisdämpfender Effekt ging dabei aber vor allem von den kräftigen Rabatten im Gebrauchtwagensegment aus.

 

In der Tendenz klettern die Preise also zwar nicht mehr so schnell wie vor einem Jahr, doch der Inflation ist auch noch nicht vollends die Puste ausgegangen. Die Teuerungsrate bewegt noch immer weit über dem eigentlichen 2%-Notenbankziel und wird in den nächsten Monaten nur langsam absinken. Die US-Notenbank dürfte den Leitzins entsprechend im März nochmals leicht anheben.

-- Alexander Buhrow


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