Irland: Fitch mit Ratingupgrade

Auch wenn in (Nord-) Irland am Wochenende vor allem das Gedenken an die tragischen Ereignisse des Bloody Sunday vor 50 Jahren im Mittelpunkt stand, gab es von ökonomischer Seite erfreuliche Nachrichten für die Republik: Das Rating Irlands wurde am vergangenen Freitag von Fitch um eine Stufe auf AA- (stab.) erhöht.


Laut Fitch sollte sich die Verbesserung der Lage der staatlichen Finanzen Dublins auch in Zukunft fortsetzen. So dürften die Steuereinnahmen des irischen Finanzministeriums 2021 um knapp 20% angestiegen sein. Neben der wirtschaftlichen Erholung nach dem pandemiebedingten Einbruch sind es vor allem die glänzenden Ergebnisse multinationaler Konzerne, die insbesondere im IT- und Pharmaziesektor mit großen Gesellschaften auf der grünen Insel ansässig sind (auch dank recht günstiger Steuersätze). Zudem zeigt das Finanzministerium einen starken Willen zu fiskalischer Stabilität: Eine im September beschlossene Regelung soll die Erhöhung der staatlichen Ausgaben in einem Fiskaljahr auf maximal fünf Prozent deckeln (eine Umsetzung in irisches Recht steht jedoch noch aus).


Mit der Heraufstufung hat sich der Ratingabstand Irlands zu Frankreich weiter verringert. Bei S&P und Fitch beträgt er nur noch eine Stufe (zudem ist der Ausblick von Fitch für Frankreich negativ), Moody´s hinkt mit einer Differenzierung um drei Stufen hinterher. Allerdings ist der Ausblick Irlands in diesem Fall positiv – bei der nächsten Entscheidung (laut Ratingkalender am 6. Mai) könnte damit auch bei dieser Agentur ein Upgrade anstehen. Angesichts des positiven Ratingtrends, der niedrigeren Staatsverschuldung (DZ BANK Research Prognose 2021: 68% vs. 114% für Frankreich) und möglicher Turbulenzen im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahlen sind die Aussichten für Dublin derzeit deutlich heiterer als für Paris.

 

-- Christian Lenk


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