COP27 steht vor der Tür

Vom 06. bis 18. November findet die diesjährige UN-Klimakonferenz im ägyptischen Sharm el-Sheikh unter dem Motto „Together for Implementation“ statt. Die sich verschärfenden globalen Krisen sind ein Belastungsfaktor, umso wichtiger wären multilaterale Vereinbarungen aber als ein positives Signal.

 

Ende kommender Woche startet die UN-Klimakonferenz (COP27) im ägyptischen Sharm el-Sheikh und soll den Übergang zu einer neuen Ära verdeutlichen – von den Verhandlungen und der Planung hin zur Umsetzung. Sprich: Es soll nun verstärkt darum gehen, die in Glasgow (COP26) verfassten Ziele zur Operationalisierung des Pariser Abkommens in konkrete Maßnahmen zu gießen und das Augenmerk auf die Erfüllung der verschiedenen Verpflichtungen und Zusagen zu richten. „Mehr Ehrgeiz und eine dringende Umsetzung sind unerlässlich, um die Klimakrise zu bewältigen“, so der ägyptische Außenminister und designierte COP27-Präsident Sameh Shoukry. Ein erst in dieser Woche veröffentlichter UN-Bericht stellte heraus, dass das 1,5 Grad-Ziel mit den derzeitigen Klimaschutzmaßnahmen nicht zu erreichen ist. Enttäuschend ist beispielsweise, dass trotz der in Glasgow von allen Ländern getroffenen Einigung auf eine Überarbeitung und Stärkung der nationalen Klimapläne seitdem lediglich 24 neue und aktualisierte Klimapläne vorgelegt worden sind.

 

Gastgeber Ägypten hat sich für den diesjährigen Klimagipfel als übergeordnete Ziele die vier Aspekte Mitigation, Adaptation, Finance und Collaboration auf die Fahnen geschrieben. COP27 böte den Ländern die nochmalige Gelegenheit, ihre Zusagen und Verpflichtungen zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen und die Umsetzung des Abkommens zu intensivieren. Zudem sollte die Stärkung der Anpassungsfähigkeit in den Vordergrund der globalen Maßnahmen gerückt, die Zusagen über finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer konsequenter verfolgt und die Zusammenarbeit der verschiedenen Interessengruppen umfassender werden.

 

Mit den sich verschärfenden globalen Krisen ist die Ausgangslage dabei denkbar schwierig, basiert der Erfolg der Konferenz doch auf einer vertrauensvollen globalen Zusammenarbeit: Die geopolitische Lage ist angesichts der russischen Invasion in der Ukraine sehr angespannt und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Herausforderungen sind immens. Zudem belasten die eingetrübten amerikanisch-chinesischen Beziehungen die multilaterale Zusammenarbeit zusätzlich.

 

Umso wichtiger ist es, dem entgegenzutreten und die weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen des Klimawandels zu harmonisieren. Zudem wäre es ein wichtiges Signal, dass auch in weltweiten Krisenzeiten multilaterale Vereinbarungen zum Klimaschutz getroffen werden können.

 

                       -- Tobias Gruber


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