US-Inflationsrate macht einen weiteren Sprung nach oben

Mehr als 7% Inflation! Eine vergleichbar hohe Inflationsrate wie im Januar 2022 gab es in den USA zuletzt im Februar 1982. Die Lieferkettenprobleme, der hohe Lohndruck und teure Rohstoffe – die Liste der aktuellen Preistreiber ist lang. Die Omikron-Welle hatte derweil kaum einen preisdämpfenden Effekt.


Die Verbraucherpreise in den USA sind zu Jahresbeginn 2022 in hohem Tempo aufwärts geklettert, die Inflationsrate legte von zuvor 7,0% auf 7,5% zu. Hohe Rohstoff- und Personalkosten sowie die anhaltenden Lieferkettenprobleme verursachten in nahezu allen Bereichen des Warenkorbs eine spürbare Teuerung. So legten die Nahrungsmittel- und Energiepreise erneut deutlich zu. Ein leichter Rückgang der Benzin- und Gaspreise wurde dabei von einem kräftigen Anstieg der Elektrizitätspreise überlagert.


Bei den industriellen Gütern sorgten erneut die Gebrauchtwagenpreise mit einem Plus von 1,5% gegenüber dem Vormonat für einen besonders hohen Preisdruck. Die Auswirkung davon auf die gesamte Inflationsrate wurde noch verstärkt, weil das Statistikamt den Anteil von Gebrauchtwagen im Warenkorb der Verbraucher mit dem Jahreswechsel von zuvor 3,4% auf 4,1% erhöht hat. Die anhaltende Teuerung bei Gebrauchtwagen spricht dafür, dass Autos weiterhin ein knappes Gut sind. Immerhin gab es von Seiten der Neuwagen aber ein Entspannungszeichen, denn die Preise für neue Autos sind gegenüber Dezember 2021 zumindest saisonbereinigt nicht weiter angestiegen.


Die Dienstleistungspreise zogen insgesamt spürbar an. Die Omikron-Welle hat sich zwar etwas preisdämpfend ausgewirkt, weil die Konsumenten einzelne Freizeitdienstleistungen weniger stark nachfragten. So gab es bei Hotelübernachtungen und Mietwagen im Januar kräftige Preisnachlässe. Die Preise für Gastronomieangebote und Flugtickets wurden aber trotz der vielen Corona-Neuinfektionen deutlich angehoben. Die hohen Personal- und Rohstoffkosten ließen Rabatte hier wohl nicht zu. Außerdem hielt der starke Preisauftrieb bei den Wohnungsmieten an, was wohl vor allem auf die hohen Immobilienpreise zurückzuführen ist.


Insbesondere bei den Dienstleistungspreisen dürfte der Preisdruck über das Jahr 2022 hinweg noch zunehmen, während ein rückläufiger Rohölpreis und günstige Basiseffekte die gesamte Jahresteuerungsrate in den nächsten Monaten stückweise nach unten ziehen dürften. Für das Gesamtjahr 2022 gehen wir von einer Inflationsrate von 5,9% aus und auch 2023 dürfte die Inflationsrate mit 3,4% erhöht bleiben.

-- Alexander Buhrow

    


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