Nahrungsmittelpreise steigen deutlich, auch weil die Landwirte Nachholbedarf haben

In den vergangenen Monaten stieg die Inflation in Deutschland immer stärker. Zuletzt trugen auch die Nahrungsmittel zu den stark gestiegenen Verbraucherpreisen bei. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts übertrafen die Lebensmittelteuerungen im Dezember mit 6,0% sogar die Gesamtinflationsrate in Höhe von 5,3%. Nahrungsmittel in Deutschland sind im internationalen Vergleich aber nicht zu teuer.


Die aktuelle Verteuerung bei den Lebensmitteln ist auch auf einen deutlichen Anstieg der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte zurückzuführen. Diese haben im November des vergangenen Jahres um 20,8% gegenüber dem Vorjahr zugelegt und sich damit viel dynamischer entwickelt als die Verbraucherpreise. Auch die Einkaufspreise für landwirtschaftliche Betriebsmittel sind um mehr als 13% deutlich gestiegen. Auf lange Sicht hin entwickelten sich die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise aber wesentlich weniger dynamisch als die Verbraucherpreise für Lebensmittel.


Die Kosten für die Landwirtschaft werden nicht zuletzt wegen der steigenden CO2-Preise, die langfristig unter anderem für höhere Treibstoff- und Düngemittelpreise sorgen werden, und wegen einer Steigerung des Tierwohls weiter anziehen. Angesichts des Kostendrucks der Agrarbetriebe werden diese bemüht sein, weiterhin die gestiegenen Kosten an ihre Abnehmer weiterzureichen. Damit ist zunächst einmal kein schnelles Ende der Preiserhöhungen für Lebensmittel zu erwarten.

 

-- Dr. Claus Niegsch



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